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Kommunikationsforscher Klaus Merten ist tot

Kommunikationsforscher Klaus Merten ist tot Klaus Merten

Klaus Merten, bis 2005 Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster, Mitbegründer des Heidelberger Fernstudiums PR+plus sowie Gründer des PR-Ausbildungsinstituts Com+Plus, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Der in Potsdam geborene Merten hat an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster auch studiert, und zwar Soziologie, Publizistik und Geschichte. In Bielefeld promovierte er beim Soziologen Niklas Luhmann mit einer Analyse des Begriffs Kommunikation, für die er 1979 mit dem Top Award der International Communication Association (ICA) ausgezeichnet wurde.

Von 1979 bis 1984 war Merten Professor für empirische Sozialforschung an der Universität Gießen und Direktor des Instituts für Soziologie. Anschließend lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritierung 2005 an der Uni Münster mit dem Schwerpunkt Empirische Kommunikations- und Medienwissenschaft.

In einem Nachruf von Volker Gehrau, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Uni Münster, heißt es: "Durch Mertens Arbeit hat sich das Institut für Kommunikationswissenschaft sehr stark systemtheoretisch und in den 1990er Jahren auch konstruktivistisch profiliert. Ein Höhepunkt dieser enorm fruchtbaren Theoriearbeit war das gemeinsam mit Siegfried J. Schmidt und Siegfried Weischenberg konzipierte und realisierte Funkkolleg ,Medien und Kommunikation‘ (1990), das in der Kommunikations- und Medienwissenschaft enorme Resonanz erzeugte und viele Debatten auslöste."

Weiter schreibt Gehrau über Merten, der sich mit dem Themenfeld PR seit den späten 1980er Jahren beschäftigt hat und unter anderem Mitglied des Präsidiums der Deutschen Akademie für Public Relations (DAPR) war: "Wissenschaftlichen Kontroversen ging Klaus Merten nicht aus dem Weg, sondern er suchte sie – nicht, um sich zu profilieren, sondern der wissenschaftlichen Argumentation willen." Dass er die Auseinandersetzung nicht scheute, zeigte etwa auch sein Streit mit dem Deutschen Rat für Public Relations (DRPR), nachdem Merten 2006 die These aufgestellt hatte, PR habe die Lizenz zur Täuschung.

Dem Institut für Kommunikationswissenschaft zufolge ist Merten am 24. Februar verstorben.

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