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dpa

Facebook geht gegen Nikolaushelfer „Schwarzer Piet“ vor

Aus für schwarze Schminke, dicke Lippen und Kraushaar-Perücken. Facebook stellt neue Hausregeln vor, um Rassismus und Antisemitismus entgegenzusteuern.

Amsterdam (dpa) − Der umstrittene niederländische Nikolaushelfer „Zwarte Piet“ darf künftig nicht mehr mit dicker schwarzer Schminke auf Facebook und Instagram gezeigt werden. Facebook stellte am Dienstag neue Hausregeln für die Plattformen vor, um Rassismus und Antisemitismus entgegen zu steuern. Für die Niederlande und Belgien werden diskriminierende Stereotypen beim „Schwarzen Piet“ verboten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zu den Stereotypen zählt Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaar-Perücke. Fotos, Zeichnungen oder Videos von den stereotypen Pieten können nach Meldungen von den Plattformen entfernt werden.

 

„Facebook findet es nicht hinnehmbar, dass Menschen sich durch bestimmte Berichte diskriminiert und nicht sicher fühlen“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. „Sinterklaas ist ein Fest für alle.“ Sinterklaas heißt der Nikolaus in den Niederlanden und Belgien, der von den fröhlichen schwarz-geschminkten Helfern bei seinen Auftritten begleitet wird.

 

Auf den sozialen Netzwerken wird heftig auf die Regelung reagiert. Anhänger der Pieten sprechen von einem „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Anti-Rassismusorganisationen loben dagegen das „positive und ermutigende Signal“.

 

Seit Jahren wird in den Niederlanden heftig um den „Zwarte Piet“ gestritten. Für viele Niederländer, vor allem schwarze, ist die Darstellung des Piet rassistisch. Auch international werden die Niederlande dafür heftig kritisiert.

 

Traditionell erscheinen die Nikolaushelfer bei den öffentlichen Umzügen im Winter mit schwarz geschminkten Gesichtern, einer Perücke, dick geschminkten Lippen und einem bunten Fantasiekostüm.