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BDZV-Präsident Döpfner: Kostenlos-Kultur ist ein historischer Fehler

Es sei schwer, „ihn zu korrigieren, aber nicht unmöglich, und das muss jetzt gelingen.“

Frankfurt/Main (dpa) − Medieninhalte gratis zur Verfügung zu stellen, ist nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Mathias Döpfner, grundsätzlich falsch gewesen. „Wir haben über inzwischen zwei Jahrzehnte unsere Produkte kostenlos weggegeben. Das ist ein historischer Fehler“, sagte Döpfner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). „Es ist schwer, ihn zu korrigieren, aber nicht unmöglich, und das muss jetzt gelingen.“

Nun sei es an der Zeit, sich über den Wert geistiger und kreativer Leistung in der digitalen Welt grundsätzlich einig zu werden, sagte Döpfner. „Wenn man glaubt, dass es geistiges Eigentum nicht mehr braucht, stehen wir am Beginn einer ganz schwierigen Entwicklung. Wenn man begreift, wie wichtig es ist, stehen wir vor einer großartigen Entwicklung.»

Wirtschaft und Kultur würden entdinglicht. „Bei dieser Entdinglichung und Entmaterialisierung ist es sehr wichtig, sich darüber klarzuwerden, dass nicht nur materielle Güter einen rechtlichen Schutz genießen“, erklärte Döpfner. „Es ist unverständlich, dass man bei geistigem Eigentum sagt: Das muss allen gehören. Was für ein großes Missverständnis! Das wäre die digitale Wiedergeburt einer radikalkommunistischen Idee, die durch die Geschichte konterkariert worden ist.»