Multimedia
KNA

Nationalakademie Leopoldina warnt: KI könnte Demokratie aushöhlen

Wohin führt die immer schneller werdende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz? Die Wissenschaftsakademie Leopoldina fordert auf ihrer Jahresversammlung im Umgang mit KI mehr Verantwortungsbewusstsein.

Halle (KNA) – Künstliche Intelligenz (KI) birgt laut der Wissenschaftsakademie Leopoldina Gefahren für die Demokratie. Zwischen Weltuntergangsszenarien auf der einen und einem überschwänglichen Optimismus auf der anderen Seite „artikulieren sich berechtigte Befürchtungen, dass manipulativ eingesetzte Algorithmen von weltweit agierenden Digitalkonzernen dafür benutzt werden, um die Demokratie weiter auszuhöhlen“, sagte Leopoldina-Präsidentin Bettina Rockenbach am Donnerstag bei der Jahresversammlung in Halle, die sich bis Freitag dem Thema KI widmet.


„In einer solchen Situation ist es wichtig, Beispiele für den Einsatz von KI in Wissenschaft, Arbeitswelt und Alltagsleben zu untersuchen, an denen sich lernen lässt, wie die KI für das Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft angewendet werden kann“, so Rockenbach.


KI stoppt nicht an Staatsgrenzen
Die Dynamik der KI-Entwicklung mache zudem auch an Staatsgrenzen nicht Halt; die Beratungen der Leopoldina dürften sich daher nicht nur auf Deutschland beschränken. „Wir haben zusammen mit den Nationalakademien der G7-Staaten gemeinsame Stellungnahmen erarbeitet, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzen und in die Vorbereitung für die Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs eingeflossen sind.“


Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Sitz in Halle wurde 1652 gegründet. Sie hat mittlerweile rund 1.600 ernannte Mitglieder, berät die Politik und vertritt die Wissenschaft im Ausland. Auf ihrer Jahresversammlung kommen Fachleute aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zusammen, um die aktuellen Fortschritte in der KI-Forschung ebenso zu beleuchten wie ihre Anwendungen und gesellschaftlichen Folgen.