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Hering Schuppener fusioniert mit Finsbury und Glover Park

Hering Schuppener fusioniert mit Finsbury und Glover Park Alexander Geiser

Die deutsche Branchengröße Hering Schuppener, die britische Firma Finsbury und die US-Agentur Glover Park verschmelzen zu einem Unternehmen. Der neue Name: Finsbury Glover Hering. Der künftige CEO: Alexander Geiser.

Die drei Agenturen zählen in ihren jeweiligen Märkten zu den Schwergewichten in der Unternehmens-, Krisen- und Finanzkommunikation sowie im Bereich Public Affairs. Sie gehören alle zum WPP-Netzwerk, kooperieren bereits seit einigen Jahren und treten auch bislang schon unter einem einheitlichen optischen Erscheinungsbild auf.

 

Die gemeinsame Firma soll Anfang 2021 starten. Sie wird eigenen Angaben zufolge weltweit knapp 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 18 Büros haben. Verwaltungssitz ist New York.

 

CEO der neuen Firma wird Hering Schuppeners Starberater Alexander Geiser, der auch künftig hauptsächlich von Frankfurt aus arbeiten wird. Finsbury-Gründer Roland Rudd und Glover-Gründer Carter Eskew werden Co-Chairmen im Board of Directors des Unternehmens. Auch WPP-Boss Mark Read wird dem Board angehören.

 

Geiser sagte: „Die Fusion ist nicht auf Synergien ausgelegt, sondern kundengetrieben: Unsere Mandanten wollen grenzüberschreitende Lösungen aus einer Hand. Deshalb haben wir uns zu diesem bislang einmaligen Schritt im Segment der strategischen Kommunikationsberatungen entschieden: Erstmals vereinigen sich drei Marktführer mit ausgeprägten Kulturen aus einer Position der Stärke heraus zu einem globalen Anbieter.“

 

Weiter sagte Geiser: „Mit einer globalen Marke, Bilanz und Führung setzen wir nun formal um, was für uns seit langem Realität ist. Eine Firma, ein Team.“

 

Read sagte: „Wir sehen in Finsbury Glover Hering die enorme Chance, gemeinsam mit deren extrem talentierten und hochangesehenen Führungsteam ein neues globales Powerhouse für strategische Kommunikationsberatung zu etablieren. Das steht auch im Einklang mit unserer Strategie bei WPP, einfachere, stärkere und integrierter Kundenangebote zu schaffen.“

 

Rudd sagte: „Jedes unserer Unternehmen zählt zu den besten seiner Klasse. Gemeinsam schaffen wir einen neuen globalen Standard für strategische Beratung und Kommunikation.“

 

Eskew sagte: „Wir haben GPG mit einem ausgeprägten Unternehmergeist gegründet und sind begeistert, dass wir dieses nachhaltige Werteversprechen nun auch künftigen Generationen anbieten können.“

 

WPP hält 50,01 Prozent der Anteile an der neuen Firma, das künftige Management-Team die restlichen 49,99 Prozent. Um die besten Talente ansprechen und halten können, sei beabsichtigt, dass diese sich beteiligen können.

 

An Hering Schuppener Consulting (HSC) sind derzeit sechs Partnerinnen und Partner beteiligt: Alexander Geiser (16 Prozent), Tina Mentner (13 Prozent), Brigitte von Haacke (8 Prozent), Phoebe Kebbel (3 Prozent), Georg Jakobs und Felix Schönauer (je 2 Prozent). WPP besitzt 56 Prozent. Zudem hält Henriette Peucker 5 Prozent an der Public-Affairs-Tochter von HSC.

 

Glover Park gehört zu 100 Prozent, Finsbury dem Vernehmen nach zu mehr als 90 Prozent zu WPP.

 

Die Fusion von Hering Schuppener, Finsbury und Glover Park ist ein weiterer Schritt der Konsolidierung und Internationalisierung auf dem Markt der sogenannten strategischen Kommunikationsberatungen. So hatten sich im Oktober 2018 CNC, einer der deutschen Hauptrivalen von Hering Schuppener, und Kekst aus den USA zusammengeschlossen. Die Firma gehört zum Publicis-Netzwerk und beschäftigt eigenen Angaben zufolge 250 Beraterinnen und Beratern an zwölf Standorten weltweit. Die britische Beratung Brunswick ist mit rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 24 Standorten der weltweit größte Anbieter.

 

Hering Schuppener Consulting beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und Brüssel. Laut Firmen-Angaben lag der Umsatz im Jahr 2019 bei 49,7 Millionen Euro. Eigenen Angaben zufolge hat Hering Schuppener in den vergangenen zehn Jahren für knapp 900 Kunden gearbeitet. Darunter sind viele große Namen wie ABB, Adidas, Bayer, Deutsche Bank, Deutsche Post, Henkel, KKR, Lufthansa, Pro Sieben Sat 1, RWE, Thyssen-Krupp und Volkswagen.

 

Für Finsbury arbeiten derzeit rund 300, für Glover Park etwas weniger als 200 Menschen.

 

Die Kooperationen mit Finsbury (seit 2016) und Glover Park (seit 2017) waren noch unter Ralf Hering eingefädelt worden. Der Gründer hatte Hering Schuppener zu einer der erfolgreichsten und renommiertesten PR-Agenturgruppen des Landes geformt. Er war im Februar 2018 im Alter von 61 Jahren plötzlich verstorben.

 

Das Hering-Schuppener-Geschäft mit Markenkommunikation und Healthcare war zum 1. September 2019 unter das Dach der WPP-Schwester BCW geschoben worden. Der Namen von Mitgründer Bernd Schuppener fällt bei der neuen Firma Finsbury Glover Hering weg.

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Tipp: Lesen Sie im Interview mit Alexander Geiser im aktuellen PR Report, wie Corona die Rahmenbedingungen für Unternehmen verändert, was das für die Kommunikation bedeutet und wie PR-Chefs mehr Budget bekommen können.

 

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