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Hendrik Zörner: Funke-Mediengruppe hat Lambert Lensing-Wolff nicht verdient

Wechselt Lambert Lensing-Wolff in die Geschäftsführung der Funke-Mediengruppe? Das hätte selbst Funke nicht verdient. Ein Kommentar von Hendrik Zörner.

Essen - Nicht jedes Dementi ist ernst gemeint. Und nicht jedem Dementi schenkt die geneigte Öffentlichkeit Glauben.

So verhält es sich auch mit dem Nein von Lambert Lensing-Wolff zu dem Beitrag von NEWSROOM, er wolle in die Geschäftsführung der Funke-Mediengruppe wechseln.

 

Unser Gast-Kommentator: Hendrik Zörner ist Pressesprecher vom Deutscher Journalisten-Verband DJV. Sein Kommentar erschien zuerst im DJV-Blog.

 

 

Dass der geschasste Funke-Manager Christian Nienhaus ersetzt werden soll, ist zwar neu, aber nicht sensationell. Dass ausgerechnet Lensing-Wolff als Nachfolger gehandelt wird, hat Funke nicht verdient - und die betroffenen Mitarbeiter des Zeitungshauses erst recht nicht.

Lambert Lensing-Wolff, auch als Totengräber von Münster verschrien, hat mit Qualitätsjournalismus und verlegerischer Verantwortung ungefähr so viel zu tun wie ein Ochse mit dem Klavierspiel.

Vor Jahren erlangte er bundesweit traurige Berühmtheit, als er von einem Tag auf den anderen die Redaktion der Münsterschen Zeitung vor die Tür setzte und durch eine neue, billigere und nicht tarifgebundene Redaktion ersetzte.

Dass die dort arbeitenden Redakteure keine sicheren Arbeitsplätze haben, stellte sich in diesen Wochen heraus, als das Medienhaus Lensing seine Verkaufspläne der Münsterschen Zeitung an das Verlagshaus Aschendorf bekannt gab.


Ausgerechnet dieser knallharte Sanierer soll künftig die verlegerische Verantwortung für die Zeitungstitel der Funke-Mediengruppe inne haben? #

Es wäre wünschenswert, wenn das Dementi doch ernst gemeint wäre.


Hendrik Zörner