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David Berger ist "Männer"-Chefredakteur

Der schwullesbische Medienmarkt in Deutschland ist vor allem in den Großstädten von Gratis-Magazinen geprägt. Ein Kaufmagazin wie "Männer" hat es also vergleichsweise schwer.

Berlin (dpa) - David Berger (45), katholischer Theologe und Kirchenkritiker, ist jetzt Chefredakteur des in Berlin erscheinenden schwulen Monatsmagazins "Männer". Das Juni-Heft ist die erste von dem Autor ("Der heilige Schein") verantwortete Ausgabe. Es erscheint in diesen Tagen. Das Titelthema lautet "Wollen wir heiraten?", wie der Verlag mitteilte. Mit einem Pro und Contra zur Homo-Ehe werde "das internationale Reizthema der Saison" bei den Wurzeln gepackt.

Weitere Themen: Was bietet die Piraten-Partei schwulen Wählern? Taugt Gleis-8-Sängerin AnNa R. nach dem Aus von Rosenstolz noch zur Homo-Ikone? Und wie leben Schwule in Weißrussland? Außerdem redet TV-Moderatorin Inka Bause ("Bauer sucht Frau") über Homo-Freunde.

In seinem Editorial schreibt Berger, selbstverständlich werde das Magazin unter seiner Leitung "nicht zu einer theologischen Zeitschrift". Weiterhin werde es auch erotische Aufnahmen geben: "Körperlichkeit, Verlangen, Erotik und Sex sind ganz wesentliche Bestandteile auch schwuler Lebensstile. Um unseren verhältnismäßig offenen Umgang damit beneiden uns viele Heteros. In Zeiten erneut zunehmender scheinheiliger Prüderie gewinnt das eine ganz eigene Bedeutung. So hat es ein Lifestyle-Magazin für schwule Männer nicht nötig, diesen Bereich schamhaft zu verstecken."

Der schwullesbische Medienmarkt in Deutschland ist vor allem in den Großstädten von Gratis-Magazinen geprägt. Ein Kaufmagazin wie "Männer" hat es also vergleichsweise schwer.

Berger, der unter anderem Professor an der päpstlichen Thomas-Akademie war, verlor nach seinem Coming-out im Jahr 2010 die kirchliche Erlaubnis, katholische Religion zu unterrichten. Seitdem war der Theologe, der einst Chef der konservativen Zeitschrift "Theologisches" war, in vielen Talkshows zu Gast.