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"Financial Times": Die 1,25-Milliarden-Zeitung - Pearson plant angeblich Verkauf

Mindestens 1,25 Milliarden Euro (1 Milliarde britische Pfund) ist die Wirtschaftstageszeitung "Financial Times" wert. Erste Interessenten für das Traditionsblatt gibt es bereits.

London - Weil sich die Muttergesellschaft Pearson komplett auf den Bereich Bildung konzentrieren möchte, soll das lachs-rosa Blatt verkauft werden. Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Bislang hat die Vorstandsvorsitzende Marjorie Scardino ihre Zeitung stets verteidigt. Doch Ende 2012 scheidet sie aus dem Unternehmen aus, Zeit für das Medienhaus, sich neu aufzustellen.

Für die wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Tageszeitung mit 2,2 Millionen Print- und Digital-Lesern, die 1888 gegründet wurde, gibt es laut Bloomberg die ersten Interessenten. Dazu gehören Investoren aus Russland, dem Nahen Osten und Asien. Ein weiterer Interessent ist die Nachrichtenagentur Bloomberg selbst. Murdochs News Corp. und die Muttergesellschaft der Nachrichtenagentur Reuters, Thomson Reuters, zählen nicht zu den Interessenten.

Zum Verkauf steht laut Bloomberg die gesamte FT Group, die auch 50 Prozent an der  Zeitschrift "Economist" hält.

Erst vor einer Woche hatten Pearson und Bertelsmann die Verträge zum Zusammenschluss ihrer Verlage Penguin und Random House zur größten Publikumsverlagsgruppe der Welt unterzeichnet.

Inzwischen hat sich laut der Nachrichtenagentur Reuters die Pearson-Gruppe doch noch zum Bloomberg-Bericht offiziell geäußert. Demnach erwägt der Medienkonzern nicht, Angebote für die "Financial Times" anzunehmen. Ein echtes Dementi klingt allerdings anders.

Bülend Ürük