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Funke Mediengruppe dementiert: Keine Verhandlungen mit "Rheinische Post" und "Siegener Zeitung"

Verabschiedet sich die Funke Mediengruppe nach dem geplanten Verkauf einiger lokaler Ausgaben auch aus weiteren Märkten am Rande des Verbreitungsgebietes?

Essen - So muss man es richtig formulieren: Wer zukünftig von "wie die WAZ meldet" schreibt, muss damit nicht mehr notgedrungen die Redaktion der Essener Funke Mediengruppe meinen. Sondern kann damit auch einen Bericht aus dem Verlag des Dortmunder Verlegers Lambert Lensing-Wolff meinen.

Und hinter der "Westfälischen Rundschau" steckt ebenfalls nicht mehr nur die Funke Mediengruppe, sondern auch die Unnaer Verlegerfamilie Rubens und seit der vergangenen Woche ebenfalls Lambert Lensing-Wolff. Wer also zukünftig "WR" oder die "WAZ" zitiert, müsste eigentlich auch schreiben, welche er genau meint.

 

Funke-Manager Christian Nienhaus ist für die Regionalmedien des Essener Medienhauses zuständig. Foto: Peter Michaelis

 

Gewerkschaft spricht von "Flurbereinigung"

Am vergangenen Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Ausgaben der "WAZ" und der "WR" in Dortmund, in Lünen und in Castrop-Rauxel sowie die "WR"-Ausgabe in Schwerte zukünftig vom Medienhaus Lensing herausgegeben werden sollen, wenn das Bundeskartellamt es erlaubt.

Der Journalistenverband DJV Nordrhein-Westfalen spricht von einer "Flurbereinigung": „Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein im Revier beheimatetes Medienhaus diese Region aufgibt“, erklärt Frank Stach, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands NRW, ungläubig.

Gunther Fessen dementiert: "Keine Gespräche"

Derweil gibt es im Haus große Sorgen, dass auch weitere Lokalausgaben verkauft werden. Dabei ist die Rede von den Lokalausgaben, die rund um Siegen erscheinen ("Westfalenpost"/"Westfälische Rundschau") sowie in Düsseldorf ("Neue Rhein Zeitung") - zwei Regionen, in denen die Funke-Titel seit Jahren rote Zahlen schreiben.

Dabei könnte die "Siegener Zeitung" von Verlegerfamilie Rothmaler im Siegerland zuschlagen, die "Rheinische Post" in Düsseldorf den kleinsten Wettbewerber am Ort erwerben.

Gunther Fessen, Unternehmenssprecher der Funke Mediengruppe, dementiert heftig: "Es gibt keine Verhandlungen mit der Rheinischen Post, die den Verkauf von Lokalausgaben zum Inhalt hätten", erklärt Fessen gegenüber Newsroom.de. Auch RP-Sprecherin Ilka Hahn sagt zu Newsroom.de: "Es gibt keine Verhandlung zwischen unserem Haus und der Funke Mediengruppe, bei denen über den Verkauf von Funke-Lokalausgaben verhandelt wird."

Mit der "Siegener Zeitung", so Gunther Fessen, gebe es "keinerlei Verhandlungen".

Bülend Ürük

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