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Herbert Martin: "Wollen Programmzeitschriften qualitativ weiterentwickeln"

Im Gespräch mit Newsroom.de hat Klambt-Mann Herbert Martin die Übernahme der Funke-Springer-Titel als richtige Entscheidung auch für den Verlags-Traditionsstandort Baden-Baden bezeichnet.

Baden-Baden - "Der Verleger und die Gesellschafter haben eine visionäre Entscheidung für das Gesamtunternehmen getroffen, um das Unternehmen gesund wachsen zu sehen", betont Herbert Martin, der seit dem 1. Mai alle Programmzeitschriften im Hause verantwortet.

Die Mediengruppe Klambt hat zum 1. Mai 2014 die Programmzeitschriften Funk Uhr, Bild Woche, Super TV, TV neu!, die zwei, TV piccolino, tv Genie, myTV, TV 4x7 und tv 4 Wochen übernommen.

Die neuen Programmzeitschriften aus dem Hause Klambt
Name der Zeitschrift Verkaufte Auflage (IVW, 1/2014)
Funk Uhr (woe) 466.304
Bildwoche (woe) 111.824
Super TV (woe) 165.444
TV neu! (woe) 68.106
die zwei (woe) 93.710
TV Piccolino, TV Genie, myTV (2woe) 302.534
TV 4x7 (mo) 170.108
TV 4 Wochen (mo) 194.601

Hinweis: Die zweiwöchentlichen Zeitschriften TV Piccolino, TV Genie und myTV werden bei der IVW bislang gemeinsam ausgewiesen.

Für eine Übergangszeit von drei Monaten werden die Titel noch in ihren bisherigen Redaktionen erstellt. "Uns muss es gelingen, die Hefte in der ersten Phase so zu machen, dass die Käufer ihre Zeitschrift wiedererkennen. So wollen wir die Auflage stabilisieren. Im zweiten Schritt wollen wir die Auflagen steigern", so Herbert Martin.

Für die Mammutaufgabe in dem mittelständischen Verlag hat Martin bereits ein engagiertes Team zusammengetrommelt.

So wechseln die bisherigen Redaktionen von "Lea" sowie "Heim und Welt" in die neue Programmzeitschriftensparte. Für die Frauenzeitschrift "Lea", die Herbert Martin selbst entwickelt hat, wird um die bisherige Chefredakteurin Sabine Bartels in Hamburg eine neue Redaktion aufgebaut, für "Heim und Welt" sucht der Verlag noch nach einer Idee, wie der Traditionstitel zukünftig erscheinen soll. "Im Moment setzen wir unsere gesamte Kraft in die Programmies", so Herbert Martin, der bedauert, dass "Heim und Welt" nicht mehr wirtschaftlich zu führen war: "Das Heft war defizitär."

 

Vollblut-Journalist Herbert Martin (61) verantwortet seit dem 1. Mai 2014 zehn Programmzeitschriften.

 

Ob und wenn ja wer die Klambt-Redaktion in Baden-Baden aus den bisherigen Redaktionen von Funke in München und von Axel Springer in Hamburg verstärken wird, steht noch nicht fest. "Im Vorfeld haben Redakteure aus München oder Hamburg signalisiert, dass sie nicht nach Baden-Baden kommen wollen", so Herbert Martin, der aber davon ausgeht, dass "der eine oder andere" doch nach Baden-Baden wechselt.

In solchen Fällen betrachtet er die Arbeit in der badischen Heimat auch als Nachteil: "Wir haben den Standortortnachteil auch in der Vergangenheit gespürt."

Daher hat das Unternehmen auch die Entscheidung getroffen, das bisherige "Lea"-Team in Baden-Baden zu behalten und in Hamburg eine neue Redaktion aufzubauen: "Lea passt gut nach Hamburg, dort ist es einfach, eine neue Einheit aufzubauen". 

Herbert Martin will zukünftig auch digital mit den Programmzeitschriften wachsen, dafür sind auch Apps geplant. Martin will zudem in Baden-Baden eine eigene Programmredaktion aufzubauen. "So wollen wir unsere Unabhängigkeit sichern und auch neue Produkte entwickeln. Wir wollen nicht nur Nachahmer, sondern auch Mitbestimmer sein", erklärt Herbert Martin.

In der Branche heißt es, dass wenn einer im Klambt-Verlag die Programmzeitschriften zum Erfolg führen kann, dieser Journalist nur Herbert Martin sein kann. Die Chefredaktion verstärkt die erfahrene Journalistin Kerstin Franz, die bislang als Chefredakteurin "Frau mit Herz" und "Heim & Welt" verantwortete. "Frau mit Herz" wird zukünftig Peter Kulig verantworten.

Herbert Martin kam 1988 zum Klambt-Verlag. Volontiert hat der 61-Jährige direkt nach dem Abitur 1972 bei den "Badischen Neuesten Nachrichten", nach seiner Zeit bei der Tageszeitung war er unter anderem Redakteur in der Pressestelle von Goodyear Reifen.

Die Mediengruppe Klambt zählt zu den ältesten Publikumsverlagen Deutschlands.

Der Verlag wurde im Jahr 1843 im schlesischen Neurode von dem Autor und Buchhändler Wilhelm Wenzel Klambt gegründet, dem Ururuurgroßvater des jetzigen Verlegers Lars Joachim Rose.

Der Mittelständler beschäftigt rund 650 Mitarbeiter und gibt über 50 Zeitschriften heraus. Der Umsatz beträgt nach Verlagsangaben 100 Millionen Euro. Zum Kerngeschäft gehört aber nicht nur die Zeitschriftensparte. Auf eine über 110-jährige Geschichte blicken auch die beiden bundesweit tätigen Versicherungsgeneralagenturen zurück, die zu Klambt gehören.

Klambt gibt zudem gemeinsam mit dem Bauer Verlag die Zeitschrift „Freizeitwoche“ heraus und hält unter anderem Anteile an verschiedenen Radiosendern.

Bülend Ürük

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