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Verhandlungen über Einsparungen bei "Schweriner Volkszeitung"

Laut Betriebsratsvorsitzender Heidemarie Wahlsseien seien noch keine Kündigungen ausgesprochen worden, es werde aber Entlassungen geben.

Schwerin (ddp-nrd). Der "Schweriner Volkszeitung" (SVZ) stehen Einsparungen ins Haus. Erste Gespräche mit der Geschäftsführung sollten noch am Mittwoch beginnen, sagte die Betriebsratsvorsitzende Heidemarie Wahls. Hintergrund sei ein in der vergangenen Woche vorgestelltes Kosteneinsparungspaket der Geschäftsleitung, das sich auf das gesamte Haus beziehe.

Es seien noch keine Kündigungen ausgesprochen worden, es werde aber Entlassungen geben, sagte Wahls. Eine Zahl hierzu könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht genannt werden. Auf die vorgeschlagenen Strukturveränderungen wollte sie vor Verhandlungsbeginn nicht näher eingehen. Der Betriebsrat werde um die Arbeitsplätze kämpfen. Die "SVZ" hat rund 230 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hatte zuvor mitgeteilt, dass bei der Tochter des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages Abteilungen, darunter Druck und die Produktion von Anzeigen, ganz oder teilweise nach Schleswig-Holstein verlagert und Redakteure in ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse abgedrängt werden sollen. Laut Homepage einer vom DJV und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di getragenen Initiative zum Erhalt der Medienlandschaft sollen die Vorhaben mit drastisch gesunkenen Einnahmen im Anzeigengeschäft und dem Auflagenrückgang begründet worden sein.

Der medienpolitische CDU-Sprecher Armin Jäger appellierte an die Eigentümer der Regionalzeitungen, auch im eigenen Interesse die Verankerung im Land nicht aufzugeben. Eine Ausgliederung und Verlagerung von Verwaltungsbereichen, Redaktionsaufgaben und Druckaufträgen lasse einen schleichenden Rückzug der regionalen Zeitungsverleger befürchten, sagte er. Mecklenburg-Vorpommern brauche aber im Land erarbeitete und erstellte Medien.

Linksfraktionschef Helmut Holter warnte ebenfalls vor weiteren drohenden Einschränkungen von Qualität und Vielfalt der regionalen Berichterstattung. Sparzwänge und erhoffte Synergieeffekte dürften zudem nicht dazu führen, dass auf Kosten der Beschäftigten und qualifizierter Arbeitsplätze massiv gekürzt werde, betonte er.