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Kachelmann-Anwalt erwirkt einstweilige Verfügung gegen "Bild"

Das Landgericht Köln untersagte der Zeitung demnach, angeblich von Kachelmann versandte, private SMS-Nachrichten zu veröffentlichen.

Köln (ddp) - Wegen der Berichterstattung über private SMS des Journalisten und Meteorologen Jörg Kachelmann hat dessen Anwalt eine einstweilige Verfügung gegen die "Bild"-Zeitung erwirkt. Dies teilte die Kölner Kanzlei Ralf Höcker mit. Das Landgericht Köln untersagte der Zeitung demnach, angeblich von Kachelmann versandte, private SMS-Nachrichten zu veröffentlichen.

Die Verbreitung solcher Nachrichten stelle "eine schwerwiegende Persönlichkeitsrechtsverletzung dar", hieß es aus der Kanzlei. "Private und erst recht intime SMS-Nachrichten sind ebenso wie E-Mails mit verschlossenen Briefen vergleichbar. Der Absender kann ihre Veröffentlichung verbieten."

Außerdem sei eine einstweilige Verfügung gegen das Magazin "Focus" erlassen worden, in der dem Blatt untersagt werde, Einzelheiten aus den Ermittlungsakten weiterzuverbreiten. Der Anwalt von Kachelmann hatte hierbei laut dem Gerichtssprecher auf die Persönlichkeitsrechte seines Mandanten verwiesen.

Die "Bild"-Zeitung hatte am Mittwoch aus angeblichen Flirt-SMS von Kachelmann mit der ehemaligen Sängerin der Castingband BroSis, Indira Weis, zitiert. Wie die Axel Springer AG auf die einstweilige Verfügung reagiert, ist noch unklar. Ein Sprecher sagte am Freitag auf ddp-Anfrage, dass das Schreiben des Landgerichts bislang nicht eingegangen sei. Erst dann könne über einen möglichen Widerspruch entschieden werden.

Kachelmann war am 20. März am Flughafen Frankfurt am Main nach der Einreise aus Kanada festgenommen worden. Er wird verdächtigt, Anfang Februar seine langjährige Freundin nach einem Beziehungsstreit vergewaltigt zu haben. Kachelmann bestreitet die Vorwürfe.