Recht
Newsroom

Rechtstipp: Wann Blogger wie Medien behandelt werden

Rechtstipp: Wann Blogger wie Medien behandelt werden Gero Himmelsbach (Foto: Romatka)

Bloggerinnen und Blogger geraten zunehmend in den Fokus der Pressegerichte – Gero Himmelsbach erklärt, wann ein Blog als journalistisch-redaktionelles Angebot gilt und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind.

München/Bamberg – Laut Gero Himmelsbach, Rechtsanwalt in München und Medienrecht-Dozent an der Universität Bamberg, müssen Blogs, die als journalistisch-redaktionelle Angebote gelten, medienrechtliche Pflichten wie die journalistische Sorgfaltspflicht und die Veröffentlichung von Gegendarstellungen einhalten. Zugleich genießen sie die Rechte klassischer Medien, darunter Auskunftsansprüche, Zeugnisverweigerungsrecht und datenschutzrechtliche Privilegien.

 

Blogs haben vielfach, wenn es nicht rein private Themen sind, einen publizistischen Anspruch, schreibt Himmelsbach im aktuellen „medium magazin“. Keiner betreibt seinen Blog in der Hoffnung, möglichst wenige Leserinnen und Leser zu erreichen. Dazu gehört auch, die Inhalte des Blogs aktuell zu halten. Und selbst wenn ein Blog weniger aus Fakten und mehr aus Meinungen besteht, spricht auch das nicht gegen journalistische Inhalte. Weshalb sollte ein Theaterblog, das Kulturkritik enthält, nicht auch ein journalistisch-redaktionelles Angebot sein? Also: Im Zweifel haben Bloggerinnen und Blogger alle Medien-Rechte. Aber eben auch alle Medien-Pflichten.

 

Kurz und knapp – Wann sind Blogs Medienangebote:

  • Inhalte sind aktuell

  • Keine festen Zeiträume für neue Einträge nötig

  • Es gibt eine Redaktion

  • Redaktion recherchiert, berichtet und bewertet

  • Gesamtpublizistische Zielsetzung

     

Rechte journalistischer Blogs:

  • Auskunftsanspruch

  • Zeugnisverweigerungsrecht

  • Datenschutzrechtliche Privilegien

     

Pflichten journalistischer Blogs:

  • Einhaltung journalistischer Sorgfaltspflichten
  • Veröffentlichung von Gegendarstellungen


Zum ausführlichen Rechtstipp

 

Must Reads im aktuellen „medium magazin“

  • HIDDEN STARS. Sie halten die Redaktionen am Laufen 
  • WENIGER THEMEN, MEHR TATEN: Wolfram Weimer zeigt sich meinungsfreudig, die Branche aber erwartet Handfestes vom Staatsminister. Eine Inspektion der vier medienpolitischen Großbaustellen
  • GEWALT GEGEN FRAUEN: Schlagzeilen und Bilder, die Frauenleben gefährden
  • KLIMA: Best Practice aus dem Lokalen

 

 

Sie möchten aktuelle Medien-News, Storys und Praxistipps lesen – und sich über Jobs, Top-Personalien und Journalistenpreise aus Deutschland informieren? Dann abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter.

Sie haben Personalien in eigener Sache oder aus Ihrem Medienhaus? Oder ist Ihnen in unseren Texten etwas aufgefallen, zu dem Sie sich mit uns austauschen möchten? Dann senden Sie Ihre Hinweise bitte an georg.taitl@oberauer.com.