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Teldafax und die Folgen: Sönke Iwersen fordert Unternehmenssprecher zu mehr Ehrlichkeit auf

Ehrlichkeit von den Sprechern der Unternehmern fordert Sönke Iwersen in einem Kommentar in der heutigen Ausgabe vom "Handelsblatt": "Der Fall Teldafax könnte für einen ganzen Berufsstand der Beginn einer neuen Zeitrechnung sein."

Düsseldorf - Darf Pressearbeit tricksen? Und ab wann machen sich PR-Experten eigentlich der Beihilfe schuldig? Diese Fragen hatte NEWSROOM aufgeworfen. Hintergrund  - das Lingener Teldafax-Urteil, bei dem der frühere Chef des Energieanbieters verurteilt wurde. Vor allem die Rolle der PR-Expertin Susanne Fiederer und ihrer Firma rückten dabei in den Mittelpunkt. Für das Handelsblatt hatten sich Sönke Iwersen, Chef der Investigativen Recherche bei der Wirtschaftstageszeitung, und Jürgen Flauger um den gesamten Komplex Teldafax gekümmert. Jetzt legt Sönke Iwersen in einem Kommentar nach.

Iwersen, preisgekrönter Autor und Rechercheur, schreibt in seinem Kommentar: "Die PR-Branche sollte sich aber auf härtere Zeiten einstellen. Lügen ist nicht strafbar. Täuschen schon. Sprecher, die den Kunden durch Unterdrücken der Wahrheit oder gezielte Fehlinformation finanzielle Schäden zufügen, sind keine ahnungslosen Mitläufer. Sie sind Täter. Es wäre deshalb nur naheliegend, wenn die Staatsanwaltschaft die bei Teldafax aktiven Sprecher wegen Beihilfe zum Betrug anklagt.

Und fügt zum Schluss ganz trocken hinzu: "Wer als PR-Berater kassiert, solange die Täuschung funktioniert, sollte auch haften, wenn sie misslingt. Oder eben seine Arbeit anständig machen."

Bülend Ürük

Darf Pressearbeit tricksen? Dürfen Öffentlichkeitsarbeiter wirklich alles Mögliche unternehmen, um ihre Kunden im positiven Licht erscheinen zu lassen? Und machen sich Pressesprecher, auch externe, der Beihilfe schuldig, wenn ihr Auftraggeber im großen Stil betrogen hat und ein Gericht dies feststellt? Und wie weit darf Öffentlichkeitsarbeit im Dienste des Kunden wirklich gehen? Was sagen Sie? Ihre Einschätzung schicken Sie bitte an redaktion@newsroom.de. Eine Auswahl von Zuschriften werden wir auf NEWSROOM veröffentlichen.