Strategie

Eberl Medien übernimmt den Buchhersteller Kösel

Eberl Medien übernimmt den Buchhersteller Kösel Ulrich Eberl verlagert die Produktion seiner Druckerei.

Die Geschwister Erik Kurtz und Ulrike Schafheutle haben den Buchhersteller Kösel verkauft. Warum der Zuschlag an Eberl Medien ging und welche Pläne Geschäftsführer Ulrich Eberl nach der Übernahme hat.

Die Immenstädter Unternehmensgruppe Eberl Medien übernimmt rückwirkend zum 1. Januar 2020 die Druckerei Kösel aus Altusried-Krugzell und plant die Zusammenführung mit der eigenen Tochtergesellschaft Eberl print.

Nach ausführlichen Überlegungen haben sich die bisherigen Kösel-Eigentümer, die Geschwister Erik Kurtz und Ulrike Schafheutle, zu Jahresbeginn zum Verkauf des Buchherstellers an ihren Eberl entschlossen. Die Eberl Medien Holding, Herausgeber der Tageszeitung "Allgäuer Anzeigeblatt", betreibt mit der 100 Prozent-Tochter Eberl Print seit 1974 eine eigene Druckerei in der Innenstadt von Immenstadt.

Für Sommer 2020 plant das Unternehmen die Aufgabe dieses Standorts und eine Zusammenlegung der beiden Druckbetriebe am etwa 30 Kilometer entfernten Kösel-Standort Altusried-Krugzell. Der bisherige Kösel-Geschäftsführer Erik Kurtz wird die neuen Gesellschafter in einer Übergangsphase vollumfänglich unterstützen, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen.

"Sowohl Kösel wie Eberl sind hochmoderne Traditionshäuser mit einer sehr langen Geschichte und sehr ähnlichen Vorstellung von hochwertigen Druckprodukten", sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Ulrich Eberl. "Unsere beiden Unternehmen arbeiten bereits seit vielen Jahren eng und partnerschaftlich zusammen. Die Geschäftsvolumen und unsere jeweiligen Kompetenzen ergänzen sich ideal."

Eberl print nutzte bisher schon immer wieder das buchbinderische Know-how von Kösel für eigene Projekte. Die Erfahrungen der Eberl print in der Konstruktion von dreidimensionalen Druckprodukten und Verpackungen sowie beim Stanzen, Prägen, Lackieren und Veredeln bergen für die bisherigen Kösel-Kunden, die hauptsächlich aus der Verlagswirtschaft kommen, neue Möglichkeiten.

Die Eigentümer der beiden Druckereien diskutierten deshalb zunächst auch Kooperationsmodelle, entschieden sich zugunsten von wirtschaftlicher Größe und schnellen Entscheidungswegen schließlich aber für eindeutige Eigentumsverhältnisse. "Ich bin überzeugt, dass sich insbesondere die Chancen und Herausforderungen der digitalen Zukunft nur mit einer gewissen Unternehmensgröße realisieren lassen", sagt Ulrich Eberl. "Außerdem kann sich die Eberl print an ihrem Standort in der Immenstädter Innenstadt nicht mehr weiterentwickeln und wichtige Investitionen im Hinblick auf Umweltschutz und Energieeffizienz sind hier nur schwer umsetzbar."

Der Standort Altusried-Krugzell hingegen sei modern, großzügig und erweiterungsfähig und biete gute Möglichkeiten, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Deshalb plant Eberl für Sommer 2020 eine Zusammenlegung der beiden Druckbetriebe am bisherigen Kösel-Standort.

Da die beiden Häuser bereits jetzt teilweise identische oder sich ergänzende Produktionsaggregate nutzen, kann die Eberl print so künftig ihre Wertschöpfungskette vertiefen, die Qualität kontrollieren und Zeit sparen. "Wir schaffen auf diese Weise einen schlagkräftigen und konkurrenzfähigen Betrieb, der zahlreiche Synergien nutzen und die Alleinstellungsmerkmale beider Unternehmen vermarkten kann", erklärt Ulrich Eberl.

Nach der Kaufentscheidung wird die Unternehmensführung nun alle Fragen der angestrebten Zusammenlegung zügig klären und die Betriebsräte beider Unternehmen eng in die Planungen einbeziehen. Die dann freiwerdenden Betriebsflächen der Druckerei in Immenstadt sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden, die die Innenstadtentwicklung fördert. Die Unternehmensholding selbst, der Verlag Eberl Medien als Herausgeber der Tageszeitung "Allgäuer Anzeigeblatt" und das Tochterunternehmen Eberl online bleiben am Standort Immenstadt. (kü)

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