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Deutsche Welle TV sendet mehr Arabisch - Intendant: Großes Interesse

Seit heute bietet der Auslandssender täglich acht statt bisher drei Stunden arabische TV- Sendungen für mehr als 20 Länder an.

Bonn/Berlin (dpa) - Die Deutsche Welle hat ihr Fernsehprogramm auf Arabisch deutlich ausgeweitet. Seit Montag bietet der deutsche Auslandssender täglich acht statt bisher drei Stunden arabische TV- Sendungen für mehr als 20 Länder an. «Es gibt ein großes Bedürfnis in der arabischen Welt, Informationen aus Europa zu bekommen. Die Menschen wollen wissen: Wie sehen uns die Deutschen, wie sehen uns die Europäer?», sagte der Intendant der Deutschen Welle (DW), Erik Bettermann, in einem dpa-Gespräch. In manchen Ländern sei die DW aber auch eine wichtige Informationsquelle über die eigene Region und helfe, die Presse- und Meinungsfreiheit durchzusetzen.

DW-TV ist von Marokko bis Saudi-Arabien über Satellit zu sehen. Es bietet stündlich jeweils eine halbe Stunde Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Sport. Hinzu kommen Magazine und Dokumentationen mit arabischen Untertiteln. Das Fernsehprogramm wird von 30 Mitarbeitern der arabischen Redaktion von DW-TV in Berlin gemacht. Außerdem bietet die DW auch über Radio und das Internet Informationen auf Arabisch an.

«Auch bei den Info-Eliten - und das sind unsere Zielgruppen - sind nicht alle des Englischen mächtig», sagte Bettermann. «Aber der entscheidende Punkt ist, dass es eine höhere Identifizierung bewirkt, wenn wir in ihrer Muttersprache senden.» Der Bekanntheitsgrad von DW- TV betrage in der arabischen Welt je nach Land bis zu zehn Prozent. Deutschland habe dort einen besonders hohen Stellenwert, weil das Verhältnis nicht durch Kolonisierung belastet sei, aber auch wegen der Haltung Deutschlands im Irak-Konflikt.

Wegen der hohen Wertschätzung für Deutschland erregten auch die Appelle wegen der entführten Deutschen im Irak Aufmerksamkeit, sagte Bettermann. «Wenn wir die Bilder transportieren, was solch eine Entführung in Deutschland auslöst, dann bleibt das nicht ganz wirkungslos.» DW-TV beleuchte außerdem das Zusammenleben von Muslimen und Christen in Deutschland, einschließlich Karikaturenstreit oder Kopftuchdebatte. «Die arabischen Zuschauer sehen dann: Die Deutschen ringen um solche Fragen.»