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dpa

Drohbrief gegen WDR-Journalisten stellt Verbindung zu Lübcke-Mord her

Der WDR hatte nach der Morddrohung Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Es wird nun wegen mutmaßlicher Bedrohung ermittelt.

Köln (dpa) − In einem Drohbrief gegen einen WDR-Journalisten hat der Verfasser eine Verbindung zum mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hergestellt. „Das Schreiben beinhaltet einen Aufruf zum Mord“, sagte eine Sprecherin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) der Deutschen Presse-Agentur. „Es wird der Kontext zu Walter Lübcke hergestellt.“ Die Drohung richtet sich gegen den Leiter der „Monitor“-Redaktion, Georg Restle, der am 11. Juli in den „Tagesthemen“ kritisch gegen die AfD Stellung bezogen hatte.

So hatte der Journalist die Partei damals als „parlamentarischen Arm“ der Identitären Bewegung bezeichnet − die AfD müsse als „rechtsextremistisch“ eingestuft werden, hatte er weiter gefordert.

Der Verfasser habe in seinem Drohbrief Begriffe verwendet, die an sich schon strafrechtlich relevant und dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien, sagte die Sprecherin weiter.

Der WDR hatte nach der Morddrohung Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Anzeige sei bei der Polizei eingegangen, hieß es von der Kölner Staatsanwaltschaft. Es werde nun wegen mutmaßlicher Bedrohung ermittelt.

WDR-Intendant Tom Buhrow hatte vorige Woche zu dem Geschehen gesagt: „Dass es eine Morddrohung gegen einen unserer Journalisten gibt, entsetzt und erschüttert mich."