Ex-Sat.1-Nachrichtenmoderator Thomas Kausch von Entlassung kalt erwischt

Frankfurt/Main (ddp). Der ehemalige Sat.1-Nachrichtenmoderator Thomas Kausch ist von seiner Entlassung «aus heiterem Himmel» getroffen worden. Kurz vor Antritt seines Urlaubs habe ihn Sender-Geschäftsführer Matthias Alberti am Samstag zu einem Gespräch gebeten und ihm mitgeteilt, dass er ab Montag nicht mehr kommen müsste, sagte Kausch der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwochausgabe). «Zuerst habe ich gelacht, aber es war kein Scherz», berichtete Kausch.

Es habe nie Kritik an seiner Leistung oder an seinem Verhalten gegeben, auch nicht in diesem letzten Gespräch, sagte Kausch. «Man hat mich geholt, weil ich für ein journalistisches Profil stehe, und nun muss ich gehen, weil ich für dieses journalistische Profil stehe», fügte er hinzu.

Kausch betonte: «Vielleicht sollte man einmal grundsätzlich darüber nachdenken, den Wert von Mitarbeitern als Unternehmenswert mit in die Bilanzen aufzunehmen und nicht nur als Personalkosten, die negativ zu Buche schlagen.» Kauschs Zukunft ist vorerst offen. Er führe jetzt erste Gespräche und ansonsten gelte: «Dum spiro, spero - so lange ich atme, habe ich Hoffnung. Oder wie Heinz Erhardt sagt: Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit».

Kausch hatte die Hauptnachrichten des Senders, die «Sat.1 News» um 18.30 Uhr, moderiert und geleitet. Der Chef des Medienkonzerns ProSiebenSat.1, Guillaume de Posch, hatte vor wenigen Tagen in einem Interview bestätigt, dass Kausch bei Sat.1 ausscheiden werde.

ProSiebenSat.1 hatte jüngst angekündigt, 180 Stellen zu streichen. Zugleich wurden mehrere Sendungen bei Sat.1 eingestellt. Die «Sat.1 News» bleiben nach Angaben des Senders aber erhalten.