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«FAZ»: Saar-Medienanstalt kritisiert Vollprogramm-Status für Sat.1

Die Anstalt in Rheinland-Pfalz hatte zuvor - nach der Einstellung mehrerer Boulevard- und Informationsformate - entschieden, mit einem verbleibenden Informationsanteil von 23,4 Prozent an der Gesamtsendezeit könne Sat.1 den rechtlichen Status als Vollprogramm behalten.

Mainz (dpa) - Die Einstellung mehrerer Boulevard- und Informationsformate beim Fernsehsender Sat.1 sorgt nach einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» für Zwist unter den Landesmedienanstalten. Während die für Sat.1 zuständige Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz vergangene Woche mitteilte, die Lizenz von Sat.1 als so genanntes Vollprogramm sei nicht bedroht, vertritt der Direktor der saarländischen Landesmedienanstalt (LMS), Gerd Bauer, die gegenteilige Position.

Aus Sicht seiner Anstalt genüge das Programm Sat.1 «spätestens mit der geplanten Einstellung der Nachrichtensendung ,Sat.1 News - Die Nacht´ zum 31. August nicht mehr den Erfordernissen eines Vollprogramms im Sinne des Rundfunkstaatsvertrags», sagte Bauer der «FAZ» (Dienstagausgabe). Die Anstalt in Rheinland-Pfalz hatte zuvor entschieden, mit einem verbleibenden Informationsanteil von 23,4 Prozent an der Gesamtsendezeit könne Sat.1 den rechtlichen Status als Vollprogramm behalten.

«Information», so LMS-Direktor Bauer, müsse «auch im privaten Fernsehen mehr sein als Boulevard-Sendungen». Seinem rheinland-pfälzischen Kollegen Manfred Helmes hält er laut «FAZ» in einem Brief vor, dessen Auslegung, was ein Vollprogramm aufzuweisen habe, genüge rundfunk- und verfassungsrechtlichen Erfordernissen nicht.

Der Status als Vollprogramm ist für Fernsehsender wichtig, weil er eine große Verbreitung in den Kabelnetzen garantiert.