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FDP startet Initiative zur Offenlegung der MDR-Direktorengehälter

Mehrere Mitglieder des MDR-Rundfunkrates forderten, nach dem Intendantengehalt auch die Bezüge der zweiten Chefebene zu veröffentlichen.

Magdeburg (dapd-lsa). Der Druck auf den Mitteldeutschen Rundfunk wächst, die Gehälter seiner acht Direktoren offenzulegen. Mehrere Mitglieder des MDR-Rundfunkrates forderten, nach dem Intendantengehalt auch die Bezüge der zweiten Chefebene zu veröffentlichen, wie die "Magdeburger Volksstimme" (Freitagausgabe) berichtet. Guido Kosmehl, FDP-Landtagsabgeordneter und Rundfunkratsmitglied, widersprach der Darstellung von MDR-Intendant Udo Reiter, wonach der Rundfunkrat am Montag zu den Direktorengehältern keinen Diskussionsbedarf gesehen habe. "Das stimmt so nicht. Herr Reiter hat das Thema Direktorengehälter gar nicht angesprochen."

Wo Gebührengelder verwendet werden, müsse Transparenz herrschen, sagte der FDP-Politiker. Der MDR sei gut beraten, die Gehälter zu veröffentlichen. Anderenfalls wolle Kosmehl sein Auskunftsrecht wahrnehmen und die Zahlen abfragen. Notfalls werde er im Rundfunkrat einen entsprechenden Antrag stellen.

DGB-Landeschef Udo Gebhardt sagte: "Es gibt keinen Grund, die Gehälter zu verheimlichen." Haldenslebens Bürgermeister Norbert Eichler (CDU) sagte: "Mein Einkommen ist auch öffentlich bekannt. Da kann jeder in einer Tabelle nachgucken." Der Linke-Medienpolitiker Stefan Gebhardt würde den Kosmehl-Antrag befürworten. Noch besser wäre es seiner Ansicht nach aber, wenn der MDR den Antrag nicht erst abwartet, sondern von sich aus Transparenz herstellt.

Der Sender lehnt das ab. Sprecher Dirk Thärichen sagte, dann müssten zugleich auch Institutionen wie Stadtwerke oder Uni-Kliniken ihre Chefgehälter offenlegen. Eine "isolierte Betrachtung" des MDR würde "zu einem verzerrten Bild führen", erklärte Thärichen.