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John de Mol gibt nach Einstieg bei RTL eigenen Sender auf

Zwei Jahre nach dessen Gründung gab de Mol zu, dass Tien (Zehn) die Erwartungen nicht erfüllt habe.

Den Haag (dpa) - Der Einstieg des niederländischen Medienunternehmers John de Mol beim Privatsender RTL bedeutet auch das Ende seines eigenen Fernsehsenders Tien. Zwei Jahre nach dessen Gründung gab de Mol zu, dass Tien (Zehn) die Erwartungen nicht erfüllt habe. Tien hat den von de Mol angestrebten Anteil von zehn Prozent am niederländischen TV-Markt nur kurzzeitig erreicht.

«Als wir damit begannen, stellten wir uns das anders vor», sagte de Mol am Dienstagabend in der Nachrichtensendung seines neuen Partners RTL. Er wollte nicht von einer Niederlage sprechen, gab jedoch zu, enttäuscht zu sein. De Mol versprach einen großzügigen Sozialplan für die 100 Mitarbeiter seines Senders in Hilversum.

De Mol hatte für Tien unter anderem die Übertragungsrechte der obersten niederländischen Fußball-Liga, der Ehrendivision, erworben. Doch das Fußballprogramm zog weitaus weniger Zuschauer an als zuvor im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Auch mehrere Star-Moderatoren, die de Mol bei anderen Sender abwarb - unter anderem seine Schwester Linda de Mol - erwiesen sich bei Tien als nicht attraktiv genug, um mehr Zuschauer zu gewinnen.

Die Spiele der Ehrendivision und einige der erfolgreicheren Formate von Tien werden künftig im Sender RTL4 gezeigt. RTL übernimmt von de Mol auch den Rundfunksender Radio 538, das meist gehörte Programm in den Niederlanden. De Mol wird mit 25,3 Prozent am niederländischen RTL beteiligt.