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"Nichts als die Wahrheit": Würden wir in den Knast gehen, um unseren Informanten zu schützen?

Erstmals zeigt das deutsche Fernsehen am Mittwochabend den Politthriller "Nichts als die Wahrheit" im Free-TV. Einschalten lohnt sich.

Berlin (dpa) - Besteht die Pressefreiheit in der heutigen Zeit noch? Wie weit darf der Journalist gehen, um die eigenen Prinzipien einzuhalten?

Das US-Drama "Nichts als die Wahrheit" aus dem Jahr 2008 befasst sich mit Themen Wahrung von Pressefreiheit und Quellenschutz. Angelehnt an wahre Begebenheiten schildert der Film die Geschichte einer Reporterin, die die Identität einer CIA-Agentin verrät und letztlich eine Haft in Kauf nimmt, statt ihre Quelle preiszugeben.

An diesem Mittwoch um 20.15 Uhr zeigt der Privatsender Sat.1 das politische Drama zum ersten Mal im Free-TV. Die fesselnde und gut umgesetzte Handlung hält den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht und wirft die Frage über Rechte und Pflichten von Journalisten auf.

 

Für einen Informanten in den Knast gehen, um ihn zu schützen? "Nichts als die Wahrheit" heißt der Film, der zeigt, wie eine Journalistin für ihre Ideale kämpft. Der Film ist am Mittwoch das erste Mal im Free-TV zu sehen.

 

 

Die Inszenierung kann auf eine sehenswerte Besetzung zurückblicken: Kate Beckinsale überzeugt als Rachel Armstrong, einer zielstrebigen Journalistin (Rachel Armstrong) der "Capitol Sun-Times", und verleiht ihrer Rolle Bedeutung und Dramatik.

Matt Dillon übernimmt als Sonderermittler Patton Dubois nicht gerade die Position des Sympathieträgers im Film, wirkt aber in seiner Rolle sehr überzeugend. Mit ihrer schauspielerischen Leistung beeindruckt auch Vera Farmiga als entlarvte CIA-Agentin.

Die erste Szene des Films zeigt ein versuchtes Attentat auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Diesen Vorfall nimmt die Regierung zum Anlass für einen Angriff auf Venezuela, wo man die Hintermänner der Tat vermutet.

Journalistin Armstrong erhält brisante Informationen und gibt in einem Artikel die Identität einer ehemaligen CIA-Agentin preis. Die ambitionierte Armstrong sieht sich schon als potenzielle Gewinnerin des Pulitzer-Preises, nachdem sie die Identität der CIA-Agentin Erica Van Doren ermittelt hat.

Leider kommt dann doch alles anders als erwartet. Um Rachel unter Druck zu setzen und ihre Quellen in Erfahrung zu bringen, wird sie verhaftet. Doch für die heroische Journalistin sind Gerechtigkeit, Vertrauen und die Prinzipien wichtiger als das eigene Glück. Dafür nimmt sie sogar eine über einjährige Haft in Kauf, die die Beziehung zu ihrem Mann und Sohn bedroht.

Die Dauer der Haft wird dem Zuschauer zwar durch Einblendungen der einzelnen Tage verdeutlicht, jedoch kommt der langwierige Gefängnisaufenthalt nicht so sehr zur Geltung.

Drehbuchautor und Regisseur Rod Lurie, ein Highschool-Kumpel Barack Obamas, ist mit "Nichts als die Wahrheit" ein packendes Politdrama gelungen, das die Differenz zwischen Pressefreiheit und der Macht der Regierung beleuchtet.