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dpa – Petra Albers

Tampons, Altersarmut oder Schönheits-OP − 25 Jahre „Frau tv“

Tampons, Altersarmut oder Schönheits-OP − 25 Jahre „Frau tv“ Sabine Heinrich und Lisa Ortgies (r.)

Früher war die Menstruation ein peinliches Ding − heute sprechen viele Frauen ganz locker darüber. Doch auch 25 Jahre nach dem Start von „Frau tv“ sind Frauen noch in vielen Bereichen benachteiligt, meinen die Macherinnen Sabine Heinrich und Lisa Ortgies.

Köln (dpa) – Ob Tampons, Altersarmut oder Schönheits-OP: Seit nunmehr 25 Jahren dreht sich in der Sendereihe „Frau tv“ des Westdeutschen Rundfunks alles um Themen, die Frauen bewegen. Das nach WDR-Angaben einzige Frauen-Magazin im deutschen Fernsehen feiert sich an diesem Donnerstag (22.00 Uhr) mit einer Jubiläumssendung.

 

Zum Start 1997 war es noch recht gewagt, eine reine Frauen-Sendung zu machen. Viele Frauen-Themen galten als schambehaftet oder völlig unnötig. Etwa über die Menstruation zu sprechen, war damals noch tabu. In der Sendung erzählten von Anfang an Frauen offen über sich und ihr Leben.

Trotz der vielen gesellschaftlichen Veränderungen im Laufe der Zeit sei es immer noch nötig, dass „Frau tv“ auf Missstände aufmerksam mache, meint Moderatorin Lisa Ortgies. „Eigentlich sollten Frauen ja 50 Prozent von allem haben − Macht, Geld, Ressourcen, Arbeit. Aber da ist noch viel Luft nach oben.“ Bei allen Fortschritten der vergangenen Jahre gebe es in bestimmten Bereichen wieder Rückschritte. Das habe sich zum Beispiel in der Pandemie gezeigt, als vielfach die Frauen den Großteil der Belastungen in den Familien getragen hätten.

 

„Viele Themen haben wir gewissermaßen auf Wiedervorlage, weil sie immer aktuell bleiben“, sagt Sabine Heinrich, die die Sendung seit 2014 ebenfalls moderiert. Über häusliche Gewalt, Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung oder den Spagat zwischen Beruf und Kindern müsse man − leider − immer wieder berichten.

 

Jedoch zeige die Sendung viele mutmachende Beispiele und stelle „starke“ Frauen vor, die Impulse setzen und Vorbilder sein könnten, betont Ortgies. Häufig meldeten sich Zuschauerinnen von sich aus mit ihren Geschichten bei der Redaktion.

 

Übrigens: Nach WDR-Angaben sind etwa ein Drittel der Zuschauer Männer. „Viele davon gucken die Sendung alleine, aber es sind auch viele Paare dabei, die anschließend über die Themen diskutieren“, sagt Ortgies. Frauen-Themen gingen eben alle an.