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Bei dapd geht es weiter - 100 Mitarbeiter müssen gehen

Es gibt eine Zukunft für die insolvente Nachrichtenagentur dapd. Der Gläubigerausschuss der insolventen dapd-Gesellschaften hat am vergangenen Freitag dem Restrukturierungskonzept zur Sanierung der Nachrichtenagentur-Gruppe zugestimmt.

Berlin - Die gute Nachricht: Alle Dienste werden fortgesetzt. Die schlechte Nachricht - ein Drittel der Belegschaft muss gehen. Wir dokumentieren die offizielle Mitteilung im Wortlaut.

"Der Gläubigerausschuss der insolventen dapd-Gesellschaften hat am vergangenen Freitag dem Restrukturierungskonzept zur Sanierung der Nachrichtenagentur-Gruppe zugestimmt. Dr. Wolf von der Fecht, Partner der Sozietät Metzeler von der Fecht, hatte den Fortführungsplan nach seiner Bestellung zum alleinigen Geschäftsführer der Gesellschaften am 2. Oktober 2012 erstellt. Am 2. und 4. Oktober 2012 hatten acht Gesellschaften der HQTA AG – ehemals dapd media holding AG – beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Grund war die Zahlungsunfähigkeit der Unternehmen, nachdem die Gesellschafter die weitere Finanzierung eingestellt hatten.


Um mit Wirkung zum 1. Dezember profitabel zu arbeiten, wird sich die Nachrichtenagentur-Gruppe voraussichtlich von rund einem Drittel der Mitarbeiter trennen müssen. Ein signifikanter Teil der Einsparungen wird dabei auf eine Verschlankung der Führungsebenen entfallen. Gleichzeitig werden interne Prozesse effizienter gestaltet.

Mit dem verabschiedeten Maßnahmenpaket schafft die dapd-Nachrichtenagentur-Gruppe die Voraussetzungen, um aus eigener Kraft ihr Geschäft kostendeckend fortführen zu können. Die dapd wird sämtliche Dienste fortführen und diese in Zukunft noch stärker als bisher an die Anforderungen der digitalisierten Nachrichtenwelt anpassen, um ihren Kunden ein attraktives Serviceangebot zu bieten.


„Das vorliegende Restrukturierungskonzept legt den Grundstein für die erfolgreiche Sanierung der insolventen dapd-Gesellschaften und wird es uns ermöglichen, alle Dienste und einen Großteil der Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte Dr. von der Fecht. „Mit flachen Hierarchien, einer intensiveren Ausrichtung auf die fortschreitende Digitalisierung der Medien und einer vorausschauenden Kundenorientierung wird die dapd ihre Marktstellung langfristig behaupten. Dabei bleibt die dapd ihrem hohen journalistischem Anspruch treu: Wir liefern weiterhin sorgfältig recherchierte Nachrichten, das besondere Bild, den besonderen Text, eine breite Berichterstattung aus dem Ausland, den Service unserer Landesdienste sowie den Zugang zum Angebot der AP.“


Mit der Zustimmung des Gläubigerausschusses zum Restrukturierungskonzept starten die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über den Interessenausgleich und die Erstellung eines Sozialplans.


„Auch wenn wir einen Großteil der Arbeitsplätze erhalten werden, ist mir bewusst, dass die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter vor großen Herausforderungen stehen. Wir befinden uns deshalb in konstruktiven Gesprächen mit dem Betriebsrat, um eine möglichst gute Lösung zu finden und den Mitarbeitern in der jetzigen Lage nach Kräften zur Seite stehen zu können“, sagte Dr. von der Fecht.


Der gezielte Dialog mit Investoren läuft auch während der nun begonnen Restrukturierung unverändert weiter."