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Bertelsmann-Drucktochter Prinovis schließt Druckerei in Darmstadt

Mit der Schließung solle verhindert werden, dass das Unternehmen in die Verlustzone rutscht.

Darmstadt/Düsseldorf (dpa) - Europas größter Tiefdruckkonzern Prinovis will nach Medienberichten seine Druckerei in Darmstadt mit 296 Beschäftigten bis zum Jahresende schließen. Das habe der Aufsichtsrat beschlossen, berichtete das «Handelsblatt» am Dienstag in seiner Online-Ausgabe. «Wir haben mit der Standortschließung in Darmstadt lange gehadert. Doch nach Monaten der Prüfung gab es dazu leider keine Alternative», zitiert das Blatt den Vorstandschef von Prinovis, Stephan Krauss. Ein Unternehmenssprecher wollte den Bericht am Dienstag zunächst nicht kommentieren.

Der in Hamburg ansässige Tiefdruckkonzern mit derzeit rund 4 000 Mitarbeitern wurde 2005 von den Medienkonzernen Bertelsmann und Axel Springer gegründet. Bertelsmann hält nach den Angaben 74,9 Prozent der Anteile, Springer 24,9 Prozent. Allerdings hätten sich die hohen Erwartungen an Prinovis wegen des Preiskrieges in der Branche, der Überkapazitäten und der hohen Energiekosten bisher nicht erfüllt.

Mit dem Personalabbau solle verhindert werden, dass das Unternehmen in die Verlustzone rutscht. Durch die Schließung wolle die Prinovis Ltd. & Co. KG Einsparungen von mindestens elf Millionen Euro jährlich erzielen. Die Schließung könne nur abgewendet werden, wenn es gelingen würde, die Kosten in Darmstadt um diese elf Millionen Euro zu senken. Doch dafür stünden die Chancen nach Meinung von Unternehmerinsidern schlecht, schreibt das Blatt. Prinovis hat neben Darmstadt Tiefdruckereien in Itzehoe, Ahrensburg, Nürnberg, Dresden und Liverpool. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen soll der Umsatz im vergangenen Jahr bei rund einer Milliarde Euro gelegen haben.