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Burda-Boss Kallen: Zeitschriftensparte in Deutschland wird wieder wachsen - 2012 Rekordumsatz erreicht

Viele freundliche Worte auch für die eigenen Zeitschriften und Druckereien findet Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender im Offenbach-Münchener Medienkonzern Burda, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Ich glaube, dass der Verlag heute so gut und kompakt aufgestellt ist, dass er wachsen kann. Ich bin sehr davon überzeugt, dass das gelingt", verrät Kallen im Gespräch mit FAZ-Medienredakteur Michael Hanfeld.

Salzburg - Zwar gibt Hubert Burda Medien traditionell das Geschäftsergebnis nicht bekannt, einige Zahlen hat Michael Hanfeld aber dennoch erfahren: Burda ist erneut zweistellig gewachsen, der Umsatz ist laut Kallen 2012 um 12,6 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro geklettert: "Gewachsen sind wir vor allem im Digitalbereich, im Verlag Ausland und im Druck. Im Verlag Inland haben wir unseren Umsatz fast auf Vorjahresniveau gehalten", so Kallen in der FAZ (Freitagsausgabe).

Digitalsparte erstmals stärker als das Printgeschäft

Kallen glaubt an Burda auch als Zeitschriftenhaus: "Im deutschen Magazingeschäft, das mehr als ein Viertel unseres Umsatzes ausmacht, standen in den letzten Jahren andere Themen als Wachstum im Vordergrund. Der Vorstandskollege Philipp Welte hatte zunächst die Aufgabe, den Verlag Inland zu einer Einheit zu schmieden. Dann ging es darum, die Effizienz zu steigern und die Prozesse zu beschleunigen. Ich glaube, dass der Verlag heute so gut und kompakt aufgestellt ist, dass er wachsen kann. Ich bin sehr davon überzeugt, dass das gelingt."

Kallen: Nah am Konsumenten sein

Um erfolgreich zu sein, sei es für Medienunternehmen, so Kallen, wichtig, „die Technologien, auf denen sie basieren, zu verstehen und mitzugestalten“. Das gelte auch für das Internet: „Man muss nah am Leser, am Konsumenten sein und dessen Bedürfnisse kennen.“ Für das digitale Geschäft gelte: „Wenn man nur seine Inhalte nimmt und auf eine andere Plattform stellt, wird man kaum oder gar nicht reüssieren oder ein sehr kleines Geschäft betreiben. Nutzt man neue Technologien, muss man Produkte von Grund auf neu denken.“

Es gelte, „transaktionsnah“ zu arbeiten: „Wir als Zeitschriftenverlag sind uns für Handel nicht zu schade. Wir glauben, dass moderne Medienunternehmen nicht nur informieren, sondern auch Transaktionen ermöglichen“, sagte Kallen im Gespräch mit Michael Hanfeld.

Frontalangriff auf Google

Allerdings vor allem auch deshalb, weil die Werbeerlöse im Internet nur beschränkt seien: "Alle haben gehofft, dass es anders kommt. Aber letztlich hat der Monopolist Google dafür gesorgt, dass das Internet im Wesentlichen ein Transaktionsmedium geworden ist, das vom Verkauf beziehungsweise von der Vermittlung von Waren und Dienstleistungen lebt, und hat für diejenigen, die Inhalte mit Markenwerbung finanzieren, kaum etwas übriggelassen."

Die Hubert Burda Media hatte Ende 2012 die Mehrheit an dem Business-Netzwerk Xing übernommen und betreibt verschiedene Online-Portale wie HolidayCheck.de oder die Partnervermittlung ElitePartner.de.

Paul-Bernhard Kallen, geboren am 17. Februar 1957 in Neuss bei Düsseldorf, ist seit Januar 2010 Vorstandsvorsitzender der Hubert Burda Media Holding KG. Der Konzern beschäftigte Ende 2011 rund 8250 Mitarbeiter, in Deutschland gibt Burda 82 Zeitschriften wie "Focus" oder "Bunte", im Ausland 229 Magazine heraus.

Bülend Ürük