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DDoS-Attacke auf Nachrichtenagentur: 150.000 Zugriffe in der Minute

Nur wer gut vorbereitet ist, kann sich gegen einen Netzangriff wehren. Manche Verlage und Medienhäuser haben bereits reagiert, können innerhalb von Minuten schadhafte Angriffe aus dem Netz abwehren. Andere stehen beim Thema Sicherheit dagegen noch ganz am Anfang.

Moskau - Als eine der größten Webangebote aus Russland gilt das Online-Angebot der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Nachdem im Mai 2012 die Website der Agentur vorübergehend von einer DDoS-Attacke zeitweise nicht erreichbar war, griffen jetzt die Sicherheitsvorkehrungen und wehrten einen massiven Angriff ab.

Wie Technik-Chef Anatoli Stoyanovsky erklärte, überstand die Nachrichtenagentur den größten Angriff bislang in diesem Jahr ohne Schaden. Unsere Dienste haben sofort auf den Notfall reagiert, die automatische Filterung hat funktioniert, die Bots draußen gehalten", so Stoyanovsky.

Der DDoS-Angriff (steht für Distributed Denial of Service) erreichte mit über 150.000 versuchten Zugriffen am 18. Juli morgens ihren Höhepunkt, "wir konnten aber direkt reagieren", erklärt der oberste RIA-Novosti-Techniker.

Der Angriff auf die RIA-Systeme sei von der Ukraine und Weißrussland gesteuert worden. Bei DDoS-Attacken wird versucht, mit einer Flut von Anfragen über einzelne Server oder Netzwerke andere Rechner so lange zu überlasten, dass sie nicht mehr erreichbar sind.

Nachrichtenagenturen sind beliebte Angriffsobjekte für Cyber-Kriminelle. So wurde noch Montagnacht das Twitterkonto von Thomson Reuters von der "Syrischen Elektronischen Armee" gekapert, weitere Opfer in diesem Jahr waren auf Twitter die Associated Press (AP) und die Agence France-Press (AFP). Zudem hatten Hacker die Blogging Plattform von Reuters im vergangenen Jahr unter ihre Kontrolle gebracht.

Bülend Ürük