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In neuen Händen: Ulrich Ende will aus dapd wieder "sympathische Nachrichtenagentur" formen

Ulrich Ende, Gründungs-Geschäftsführer vom Nachrichtensender N24, steigt bei der insolventen Nachrichtenagentur dapd ein. Gemeinsam mit weiteren Partnern will er einen siebenstelligen Betrag in die zweitgrößte Nachrichtenagentur Deutschlands investieren.

Berlin - Bei einer spontan einberufenen Betriebsversammlung am Freitagnachmittag erklärte Ulrich Ende, dass aus der dapd wieder eine "sympathische Nachrichtenagentur" werden solle. Ob der Name dapd vielleicht komplett verschwindet, schloss Ulrich Ende, dessen Worte die dapd-Mitarbeiter zwei Mal mit kräftigem Applaus unterbrachen, nicht aus. Nach NEWSROOM-Informationen gibt es ernsthafte Überlegungen, die Agentur wieder ddp zu nennen. Die verschiedenen Gesellschaften möchte Ulrich Ende so schnell wie möglich in eine gemeinsame Gesellschaft zusammenschließen.

In einer offiziellen Pressemitteilung erklärte Christian Köhler-Ma, Insolvenzverwalter der dapd Nachrichtenagentur GmbH: "Die Vereinbarung mit Ulrich Ende bietet gute Chancen für den Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze bei der Nachrichtenagenturgruppe. Voraussichtlich sind keine größeren Personalanpassungen über die bereits ausgesprochenen Kündigungen hinaus nötig. Mit der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) konnte ich kürzlich einen Vergleich schliessen, der eine Weiterbelieferung der dapd mit Auslandsnachrichten bis zum 31. Januar 2013 vorsieht.

Dadurch ist die vollständige und vertragsgemäße Belieferung der Kunden sichergestellt. Ab nächster Woche will Ulrich Ende dann Gespräche mit den dapd-Kunden über die neuen Angebote führen. Der Vergleich mit AP gibt den Investoren damit genügend Zeit, neue Verträge mit den dapd-Kunden abzuschließen. Mit Ulrich Ende konnten wir für dapd einen Nachrichtenprofi und nicht einfach branchenfremde Finanzinvestoren gewinnen. Für die insolventen Gesellschaften von dapd zeichnet sich durch die grundsätzlichen Einigung mit Ulrich Ende eine nachhaltige Lösung ab. Für Mitarbeiter und Kunden der dapd sind das gute Nachrichten zum dritten Advent," erklärte Köhler-Ma, der auch Sachwalter der übrigen sieben Gesellschaften der dapd-Nachrichtenagenturgruppe ist, über die das Amtsgericht Berlin am 1. Dezember das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet hatte.

In den nächsten Wochen will Insolvenzverwalter Köhler-Ma die Vereinbarung mit Ende dann konkret umsetzen.

Aus dem Eigentümerkreis komplett ausscheiden werden die bisherigen Gesellschafter Peter Löw und Martin Vorderwülbecke.

Bülend Ürük

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