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Nach dem gescheiterten Lensing-Wolff/Funke-Deal: Journalistengewerkschaft erleichtert

„Erleichtert“ über die Entscheidung des Bundeskartellamts, notfalls ein Veto gegen die Übernahme der Funke-Zeitungen im Dortmunder Raum durch die Ruhr-Nachrichten zu stellen, zeigt sich Frank Stach. Von Bülend Ürük.

Dortmund - Das Modell der „Zombie-Zeitungen“, der Zeitungen ohne eigene Lokalredaktion, diene nur dazu, Verbreitungsgebiete zu bereinigen, erklärte Stach, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands in Nordrhein-Westfalen.

Gegenüber NEWSROOM erklärt Stach: „„Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass das Bundeskartellamt dieser Taktik jetzt eine klare Absage erteilt hat.“

 

Der DJV-NRW-Vorsitzende Frank Stach ist erleichtert, dass der Deal Lensing-Wolff/Funke nicht zustande kommt.

 

NEWSROOM hatte am Freitag zuerst gemeldet, dass der Dortmunder Verleger Lambert Lensing-Wolff den Antrag, die Funke-Zeitungen zu übernehmen, beim Bundeskartellamt zurückgezogen hat.

„Wir sind wirklich sehr froh, dass die Aufsichtsbehörde unsere Auffassung teilt“, zeigt sich der Vorsitzende des DJV-NRW Frank Stach erleichtert. Das Modell der Zombie-Zeitungen, der Zeitungen ohne eigene Lokalredaktion, diene nur dazu, Verbreitungsgebiete zu bereinigen. „Deshalb ist es unglaublich wichtig“, so Stach, „dass das Bundeskartellamt dieser Taktik jetzt eine klare Absage erteilt hat.“


Eigentlich wollte das Medienhaus Lensing („Ruhr Nachrichten“, „Münstersche Zeitung“) die Tageszeitungs-Ausgaben der Funke Mediengruppe im Großraum Dortmund übernehmen. Das verkündete bereits Ende Oktober 2013 die Funke Mediengruppe.

Die Übernahme der Titelrechte hätte nur unter Zustimmung des Bundeskartellamts offiziell werden können. Jetzt erklärt das Bundeskartellamt, dass der Antrag von RN-Verleger Lambert Lensing-Wolff zurückgezogen worden ist.

Bei dem Übernahmeversuch ging es um die Ausgaben von „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ und „Westfälische Rundschau“ in Dortmund, Lünen und Castrop-Rauxel sowie um die „WR“-Ausgabe in Schwerte. Die Zeitungen werden bereits mit lokalen Inhalten der „Ruhr Nachrichten“ gefüllt, jetzt sollte auch die verlegerische Verantwortung für die beiden Zeitungen in die Hände von Lambert Lensing-Wolff gelegt werden.

Der Übernahmeversuch scheiterte schlussendlich am Veto vom Bundeskartellamt. Deren Sprecher Dr. Fritsch erklärte gegenüber NEWSROOM, dass das Bundeskartellamt die "endgültige Untersagung des Erwerbs" angekündigt hatte: "Die Fusion hätte im Raum Dortmund zu einem Monopol der Ruhr-Nachrichten geführt. Die Dortmunder Ausgaben erfüllten nicht die Voraussetzungen einer Sanierungsfusion."

Ein Grund für das Urteil der Bonner Behörde wird neben der kritischen Newsroom.de-Berichterstattung auch ein Gutachten von Horst Röper sein. Der Zeitungsforscher vom Dortmunder Formatt-Institut hatte im Auftrag des DJV NRW ein Gutachten zu dieser „Sanierungsfusion“ getitelten Veräußerung erstellt. Röpers Ergebnis - die „Ruhr Nachrichten“ haben im Dortmunder Raum bereits eine überragende Marktstellung und die Behauptung der Funke-Mediengruppe, die Dortmunder Ausgaben nicht verlustfrei verlegen zu können, erscheine nicht glaubwürdig.

Bülend Ürük

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