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Nachrichtenagenturen: Marktführer dpa will Beiträge ins Lokale weiterdrehen lassen

Während eine Nachrichtenagentur um ihr Überleben kämpft, geht Marktführer dpa eine wegweisende Zusammenarbeit mit lokalen Medien ein.

Berlin - Dank der Kooperation mit der "drehscheibe", das zum Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung gehört, werden jetzt auch Lokaljournalisten mit der Berichterstattung der dpa in Kontakt gebracht, die eher ihre Gemeinde als das Bundesgeschehen im Blick haben.

Das Ziel ist dabei ganz einfach, die Zusammenarbeit soll aufzeigen, wie sich überregionale und internationale Nachrichtenthemen auf das Lokale herunterbrechen lassen. Was vor einigen Jahren gerne in den Zeiten der großen Ferien zelebriert wurde, wird damit als Glanzpunkt lokaljournalistischer Arbeit präsentiert.

Schon jetzt gilt die "drehscheibe" als Fundgrube für alle Redaktionen, die trotz kleiner Einheit Wert auf eigene Recherchen und Reportagen im Blatt legen - eine "Best-of"-Zusammenstellung mit Vorschlägen, wie die Artikel umgesetzt werden können.

Während bislang die Artikelsuche aus einem großen Fundus erfolgte, geht die Zusammenarbeit zwischen Bundeszentrale für politische Bildung und Deutscher Presse-Agentur sehr weit. Konkret wird sich das Lokaljournalistenprogramm jetzt verstärkt auf die Seite dpa-news.de als Inspirationsquelle verlassen. Im Gegenzug soll in dem Kundenportal auf die Vorschläge für Lokaljournalisten verlinkt werden, die "drehscheibe" selbst will zudem in ihren Newslettern auf diese Angebote aufmerksam machen.

Für die dpa ist es ein echtes Pfund, für die eigenen jetzigen und eventuellen zukünftigen Kunden bei den Zeitungen noch stärker präsent zu sein, das erkennt dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner in einer heute Mittag verbreiteten Mitteilung richtig an. Denn je stärker dpa nicht nur als Nachrichtengroßhändler auftritt, sondern auch in den Redaktionen Hilfestellungen anbietet, umso unverzichtbarer wird sie für die Arbeit der gebeutelten Journalisten in den Zeitungshäusern.

Aber auch für die Agentur Raufeld Medien Berlin, die die "drehscheibe" im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung betreut, ist diese Zusammenarbeit, für die kein Geld geflossen sein soll, ein Gewinn.

Bülend Ürük

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