Unternehmen
DDP

SPD fordert von WAZ-Gruppe Erhalt der journalistischen Vielfalt

Ein Rückzug des WAZ-Konzerns aus der Fläche und der Verbleib nur noch einer Tageszeitung in großen Teilen NRWs würden zu einem demo­kratisch fragwürdigen Meinungsmonopol führen, heißt es in einer Mitteilung des Landesvorstands vom Samstag. Der angekündigte Abbau von bis zu einem Drittel aller Redaktionsarbeitsplätze sei außerdem sozialpolitisch "nicht verantwortbar".

Düsseldorf/Essen (ddp-nrw). Der Landesvorstand der NRW-SPD appelliert an Gesellschafter und Geschäftsfüh­rung der WAZ-Mediengruppe, von dem geplanten Sparkurs in den Redaktionen der nordrhein-westfälischen Tageszeitungen Abstand zu nehmen. Ein Rückzug des WAZ-Konzerns aus der Fläche und der Verbleib nur noch einer Tageszeitung in großen Teilen NRWs würden zu einem demo­kratisch fragwürdigen Meinungsmonopol führen, heißt es in einer Mitteilung des Landesvorstands vom Samstag. Die publizistische Meinungsvielfalt in Nordrhein-Westfalen müsse erhalten bleiben.

Die WAZ-Mediengruppe sei gefordert, sich ihrer Verantwortung als einziger Medien­konzern des Ruhrgebiets mit tagesaktuellen Publikationen zu stellen. Gerade an­ge­sichts des Projektes "Kulturhauptstadt 2010" und dem damit verbundenen Bedeutungs­zuwachs der Region wäre ein Ausbau des journalistischen Angebotes angezeigt. Weiterhin appellierte der Landesvorstand der an die Konzernleitung, sich ihrer Verantwortung als Arbeitgeber zu stellen. Der angekündigte Abbau von bis zu einem Drittel aller Redaktionsarbeitsplätze sei sozialpolitisch "nicht verantwortbar".

Am Freitag war anlässlich einer Betriebsversammlung in Essen bekanntgeworden, dass der WAZ-Konzern rund 260 der derzeit 900 Arbeitsplätze in NRW abbauen will. Der Abbau der Arbeitsplätze soll den Angaben zufolge möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstattengehen.