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Afghanistan fordert "New York Times"-Journalisten zur Ausreise auf

Matthew Rosenberg habe "Zwietracht säende Artikel gegen die nationalen Interessen" geschrieben.

Kabul (dpa) - Der Korrespondent der "New York Times" in Kabul soll Afghanistan nach einer Aufforderung der Justiz innerhalb von 24 Stunden verlassen. Matthew Rosenberg habe "Zwietracht säende Artikel gegen die nationalen Interessen" geschrieben, daher sei es ihm auch nicht gestattet, nach Afghanistan zurückzukehren, teilte das Büro des Generalstaatsanwaltes am Mittwoch mit.

Rosenberg war am Dienstagabend von der Justiz einbestellt worden. Die Zeitung hatte zuvor eine Geschichte veröffentlicht, in der es hieß, Regierungsvertreter würden einen Plan zur Bildung einer Übergangsregierung diskutieren. Im Endeffekt eine Art "sanfter Putsch", wie es in der "Times" hieß. Die Generalstaatsanwaltschaft warf dem Blatt vor, ähnliche Texte in der Vergangenheit veröffentlicht zu haben. Hintergrund ist die nach wie vor politisch verfahrene Lage im Land nach der umstrittenen Präsidentenwahl.

Das Verhältnis zwischen Kabul und Washington ist derzeit angespannt. Grund ist das Ende des Nato-Kampfeinsatzes zum Jahresende. Beim Nato-Gipfel am 4. und 5. September in Wales will das Bündnis eigentlich über einen kleineren Folgeeinsatz zur Ausbildung und Unterstützung afghanischer Sicherheitskräfte beraten. Voraussetzung ist aber ein Sicherheitsabkommen, das der neue Präsident unterschreiben muss.