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Aktivisten blockieren Springer-Druckerei – DJV verurteilt Angriffe auf Pressefreiheit

Nach einer Blockadeaktion an der Springer-Druckerei in Berlin-Spandau warnt der Deutsche Journalisten-Verband vor Angriffen auf die Pressefreiheit – und fordert klare Grenzen.

Berlin – Rund 30 Aktivisten der Klimagruppe „Neue Generation“ haben am Wochenende versucht, die Auslieferung von Zeitungen aus der Springer-Druckerei in Berlin-Spandau zu verhindern. Ziel der Aktion war es, den Versand von „Bild“, B.Z. und „Welt“ zu stören. Die Polizei war im Einsatz und nahm über 30 Personen vorläufig fest, wie unter anderem der „Tagesspiegel“ berichtet.

 

Die Aktivisten blockierten nach Angaben der Berliner Polizei unter anderem mit einem Lieferwagen die Zufahrtstore zur Druckerei. Laut Medienberichten handelt es sich bei der „Neuen Generation“ um eine Nachfolgebewegung der „Letzten Generation“, die sich nun gezielt gegen den Springer-Konzern richtet. In einem offenen Brief warfen sie dem Verlag vor, durch seine Berichterstattung gesellschaftliche Spaltung zu fördern.

 

Wenige Tage zuvor hatten propalästinensische Aktivisten den Eingangsbereich der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zeitweise besetzt. Auch diese Aktion sorgte für breite Kritik.

 

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) verurteilte die Vorfälle am Montag scharf. „Die Presse muss tabu sein für Aktivisten“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster in einer Stellungnahme. Wer Zeitungen am pünktlichen Erscheinen hindere, greife das Grundrecht der Pressefreiheit an. Beuster betonte: „Journalistinnen und Journalisten sind weder am Gazakrieg noch am Klimawandel schuld.“

 

Er rief Medienhäuser und Mitarbeitende dazu auf, sich von solchen Störaktionen nicht einschüchtern zu lassen: „Wir müssen weiter unseren Job machen – professionell und unaufgeregt.“ Die Polizei müsse in solchen Fällen konsequent handeln, um die Pressefreiheit zu schützen.