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dpa

Al-Dschasira: Büro des Nachrichtensenders im Sudan geschlossen

Den Journalisten sei verboten worden, im Land zu berichten, teilte der Sender mit.

Khartum (dpa) − Inmitten steigender politischer Spannung im Sudan ist das Büro des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira in Khartum nach eigenen Angaben von den Behörden geschlossen worden. Den Journalisten des Senders sei verboten worden, im Land zu berichten, teilte Al-Dschasira am Freitag mit. Der Sender verurteilte dies scharf. Man sehe dies „als Angriff auf die Medienfreiheit“, hieß es. Trotz dieser politischen Einflussnahme werde man weiterhin über die Geschehnisse im Sudan berichten. Al-Dschasira berichtet auf Arabisch und Englisch und gehört in der arabischen Welt zu den populärsten Sendern. Das Medienunternehmen hat seinen Sitz in Katar.

Im April war Sudans Präsident Omar al-Baschir nach drei Jahrzehnten an der Macht von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem ringen das Militär und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Sie konnten sich zwar auf einige Punkte einigen, streiten aber seit Wochen vor allem darum, wer im höchsten Regierungsorgan das Sagen haben wird.

Eine Sitzblockade auf einem zentralen Platz in der Hauptstadt Khartum, die maßgeblich zum Sturz Al-Baschirs beigetragen hatte, wurde auch nach dem Putsch fortgeführt. Die Demonstranten fordern nach wie vor eine überwiegend zivile Übergangsregierung.