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Newsroom – Marc Bartl

„Am Ende heißt es auch, Schutzschild zu sein“: Bild-Vize Paul Ronzheimer berichtet aus Afghanistan

„Am Ende heißt es auch, Schutzschild zu sein“: Bild-Vize Paul Ronzheimer berichtet aus Afghanistan Paul Ronzheimer

„Es war schwer, reinzukommen. Fast 30 Stunden waren wir unterwegs“, erklärte Paul Ronzheimer dem TV-Sender von Bild, Bild Live. Der stellvertretende Chefredakteur von Bild und Fotograf Giorgos Moutafis wollen aus Afghanistan nach der endgültigen Machtübernahme durch die Taliban berichten. Warum für Ronzheimer der Job so wichtig ist.

Berlin/Hairatan – Bild-Vize Paul Ronzheimer und dem Fotografen Giorgos Moutafis gelang es, über den Landweg aus Usbekistan die Grenze zu Afghanistan bei Tarmiz passieren. Dort überquerten sie die „Brücke der Freundschaft“ nach Hairatan – die einzige Passage entlang der 135 Kilometer langen Grenze zwischen Usbekistan und Afghanistan.


Ronzheimers erster Eindruck: „Die Taliban, die ich getroffen habe, grinsen viel. An jedem Checkpoint sagt jemand freundlich ,Hallo'.“ Sie scheinen ein Interesse daran zu haben, ausländischen Journalisten zu zeigen, wie es derzeit im Land zugeht, berichtet er bei Bild Live.

 

Afghanistan ist nun komplett in Taliban-Hand und auf sich alleine gestellt: Die USA haben in der Nacht zum Dienstag ihre letzten Soldaten aus Afghanistan ausgeflogen. Auch die US-Botschaft stellte ihren Betrieb ein.

 

Bild wollte letzte Woche schon einmal aus der Hauptstadt Kabul berichten -– die US-Armee ließ Paul Ronzheimer der Axel-Spirnger-Zeitung zufolge aber nicht aus dem Flughafenbereich von Kabul, flog ihn nach Doha (Katar) aus. Doch Ronzheimer habe nicht aufgegeben: Von dort habe seine Odyssee über Moskau und Taschkent begonnen, bis er die Einreise nach Afghanistan schaffte. Ronzheimer sei nun auf dem Weg nach Kabul.

 

Ronzheimer sagt über seine Mission: „Man darf aber nicht vergessen: Viele, viele Menschen leben hier in Angst“. Aber: „Mein Job, der Job der Reporter, die aus Krisengebieten berichten, ist es, da zu sein, wenn so etwas passiert. Am Ende heißt es auch, Schutzschild zu sein. Denn solange wir Journalisten berichten, was dort passiert, sind die Menschen ein kleines bisschen sicherer.“