Vermischtes
DPA

ARD-Sender weiter vor Privaten

Wenig Bewegung auf dem Radiomarkt.

Frankfurt/Main (dpa) - Auf dem deutschen Radiomarkt gibt es derzeit wenig Bewegung: Die ARD-Sender liegen nach einer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Hörerbefragung (Media-Analyse 2007/I) weiter vor den privaten Wellen. Am Abstand der beiden Blöcke hat sich jedoch praktisch nichts verändert. Die öffentlich-rechtlichen Sender erreichen wie bei der letzten Erhebung vom Juli 2006 wochentäglich im Schnitt 34,02 Millionen Menschen. Die Privatsender liegen bei 28,74 Millionen Hörern - ein leichter Verlust von 0,4 Prozent.

Im Vergleich aller werbetreibenden Sender sind jedoch die Privaten weiter an der Spitze. Sie werden pro Stunde von montags bis samstags (6-18 Uhr) von 10,19 Millionen Menschen gehört. Die ARD-Sender kommen auf 9,55 Millionen.

Meist gehörter Sender in Deutschland bleibt das private nordrhein- westfälische Radio NRW. Mit 1,43 Millionen Hörern (Bruttoreichweite: 1,51 Millionen) legte der Senderverbund um 5,4 Prozent zu. Nach einem gewaltigen Sprung im vergangenen Juli verlor die private Antenne Bayern 4,7 Prozent, liegt aber mit 1,085 Millionen weiterhin auf Platz zwei.

Das öffentlich-rechtliche WDR 4 gewann 2,2 Prozent und rangiert mit 934 000 auf Platz drei. Dahinter folgt die private Radiokombi Baden- Württemberg, die bei 928 000 Hörern einen Verlust von 2,5 Prozent ausweist. Auf Platz fünf hat sich - trotz eines Verlusts von knapp drei Prozent - SWR 3 (868 000) behauptet.

Die bundesweiten Radio-Sender erlitten fast durchweg Hörerverluste. Der Deutschlandfunk (Köln) erreicht an Wochentagen 1,43 Millionen, ein Minus von 2,9 Prozent. Das aus Berlin kommende Deutschlandradio Kultur verlor über acht Prozent seiner Hörer und liegt bei 308 000. Deutliche Verluste mit 6,8 Prozent erlitt auch das private Klassik Radio, das wochentags von 661 000 Menschen gehört wird.

Der Radiokonsum blieb mit täglich 199 Minuten pro Kopf konstant. Mit 232 Minuten hören Berufstätige am meisten Radio am Tag. Männer (208 Minuten) sind größere Hörfunkfans als Frauen (190 Minuten).

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 61 000 Menschen (ab 14 Jahren) von sechs Meinungsforschungsinstituten nach ihren Lieblings- Sendern befragt. 266 Radiosender standen bundesweit zur Auswahl. Für die Medienbranche sind die neuen Zahlen wichtig, da die werbetreibenden Sender danach ihre Preise für Werbespots ausrichten. Zugleich geben die Daten allen Wellen Hinweise darauf, wie ihr Programm ankommt. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA) ist ein Zusammenschluss von 240 Unternehmen aus der Medien- und Werbewirtschaft.