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dpa

ARD: wenig Spielraum im Tarifkonflikt − mehrere Sender im Warnstreik

Wegen der aktuellen Tarifauseinandersetzungen sind mehrere ARD-Sender von Warnstreiks betroffen − zum Teil mit Auswirkungen aufs Programm. Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm betont, Steigerungen wie im öffentlichen Dienst seien nicht realistisch.

Stuttgart/Köln/München (dpa) − Die ARD sieht beim Tarifkonflikt der Landesrundfunkanstalten wenig Spielraum. Die Sender könnten sich nicht mehr an den Steigerungen des öffentlichen Dienstes der Länder orientieren, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Mittwoch nach einer Intendantensitzung in Stuttgart. Stattdessen werde ein „fairer Inflationsausgleich“ zwischen 1,7 und 2,1 Prozent für jeweils ein Jahr angeboten. 

 

Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Journalistenverband (DJV) hatten für Mittwoch zu befristeten, zum Teil 24-stündigen Warnstreiks aufgerufen. Damit wollen sie Druck in der laufenden Tarifrunde machen. Angekündigt waren sie beim Norddeutschen Rundfunk (NDR), Westdeutschen Rundfunk (WDR), Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), Südwestrundfunk (SWR) und beim Bayerischen Rundfunk (BR).

 

Bundesweit sichtbar waren die Auswirkungen des Warnstreiks beim WDR: ARD und ZDF konnten das „Morgenmagazin“ nicht live senden. „Das reguläre Morgenmagazin entfällt auf Grund eines Warnstreiks. Sie sehen eine Aufzeichnung von heute früh“, blendete die ARD am frühen Morgen im laufenden Programm ein.

 

Eine WDR-Sprecherin erläuterte, in der Zeit von 3.00 bis 4.00 Uhr sei eine Sendungsstunde vorproduziert worden, die dann ab Beginn des Warnstreiks wiederholt gezeigt worden sei. Außerdem sei statt der aktuellen ARD-Sendung „Live nach 9“ ein „Best of“ des Formats gesendet worden.

 

Beim Bayerischen Rundfunk (BR) kam es erstmals bei einem Tarifkonflikt zu Sendeausfällen durch einen befristeten Warnstreik. Besonders betroffen waren im Radio die Informationswelle B5 aktuell, das Programm Bayern 2 und BR Klassik. Sie alle wurden auf Bayern 3 umgeschaltet, wie der BR mitteilte.

 

Beschäftigte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) traten ebenfalls in einen 24-stündigen Warnstreik. Zu Auswirkungen auf das laufende Programm konnte Lars Stubbe vom Verdi-Landesbezirk Hamburg zunächst keine Angaben machen. Ähnlich äußerte sich ein NDR-Sprecher. Auf seiner Homepage hatte der NDR am Dienstag angekündigt, dass es streikbedingt zu Änderungen im Programm kommen könne.