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Ausgerechnet bei Axel Springer: Absurde Gehaltsgrenze zwischen Ost und West

Ausgerechnet bei Axel Springer: Absurde Gehaltsgrenze zwischen Ost und West Markus Wiegand

32 Jahre nach der deutschen Einheit werden die Springer-Mitarbeiter in Ost und West immer noch unterschiedlich bezahlt. Warum, erklärt „kress pro“-Chefredakteur Markus Wiegand.

Berlin – Durch das neue Springer-Gebäude läuft die alte Grenze, die einst Berlin in Ost und West zerschnitt. Und das sorgt dafür, dass 32 Jahre nach der deutschen Einheit die Springer-Mitarbeiter immer noch unterschiedlich bezahlt werden. Aus der aktuellen „kress pro“-Kolumne „Aus unseren Kreisen“ von Chefredakteur Markus Wiegand:

 

Es hört sich an wie ein Witz, aber es ist eine Tatsache. Durch das neue Springer-Gebäude in Berlin läuft die alte Grenze, die einst Berlin in Ost und West zerschnitt. Und das sorgt dafür, dass 32 Jahre nach der deutschen Einheit die Springer-Mitarbeiter immer noch unterschiedlich bezahlt werden. Je nachdem, ob sie auf der West-Seite oder auf der Ost-Seite arbeiten, berichtet das Fachmagazin „Wirtschaftsjournalist:in“.

 

Warum das so ist, erklärte Springer den Kollegen so: „Hintergrund ist, dass sich die Arbeitsverträge einiger weniger Mitarbeitender auf den seit Beginn der 1990er-Jahre bestehenden Manteltarifvertrag (MTV) Druck und Medien Berlin-Brandenburg beziehen. Der MTV sieht bei gleichem Lohn eine unterschiedliche Wochenarbeitszeit im Tarifgebiet Ost – wo der Axel-Springer-Neubau liegt – und dem Tarifgebiet West – in dem sich das Axel-Springer-Hochhaus befindet - vor.“

 

Aufgefallen ist das Ganze erst beim Umzug einiger Bereiche in den Neubau. Betroffen von den 5.000 Beschäftigten, die „im sogenannten Axel-Springer-Kiez“, also den Bürogebäuden am Berliner Hauptsitz, derzeit arbeiten, seien „weniger als 600 Mitarbeitende“ mit einem entsprechenden Manteltarifvertrag. Weniger als die Hälfte davon müsste mehr arbeiten – „nämlich diejenigen, die in den Neubau und somit das Tarifgebiet Ost gezogen sind“.

 

„kress pro“-Chefredakteur Markus Wiegand widmet sich in seiner aktuellen Kolumne auch diesen Fragen:

  • Lässt es Axel Springer in den USA auf einen Prozess ankommen?
  • Wie kommuniziert die Bauer Media Group Entlassungen?
  • Wie hat Julia Jäkel die Kurve gekriegt?
  • Wie gut bewirtschaftet der BR seine Immobilien.
  • Wie viel haben die Frauen bei der Zeit wirklich zu sagen?

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