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Baerbock-Buch: Co-Autor Michael Ebmeyer meldet sich zu Wort

Baerbock-Buch: Co-Autor Michael Ebmeyer meldet sich zu Wort Michael Ebmeyer bei einem Auftritt im WDR (Foto: WDR)

Der Schriftsteller und Journalist Michael Ebmeyer hat zu der Kritik am Buch von Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Stellung genommen. Warum er die Vorwürfe gegen das Baerbock-Werk scheinheilig findet.

Berlin – Bei der „Kampagne gegen Annalena Baerbocks Buch“ sei verschiedentlich versucht worden, auch seinen Namen in den Dreck zu ziehen, schreibt Michael Ebmeyer „in eigener Sache“ auf seiner Facebook-Seite.

 

Ebmeyer hat dort ein Statement des Ullstein Verlags veröffentlicht. Darin heißt es:

„Im Winter 2020/21 hat Michael Ebmeyer ausführliche Interviews mit Annalena Baerbock geführt, vor allem zu ihrer Herkunft und ihrem Weg in die Politik. Die Textfassung dieser Gespräche war die Grundlage, auf der Frau Baerbock – ohne Michael Ebmeyer – das Buch in seiner vorliegenden Form schrieb.“

 

Damit will Ebmeyer klarmachen, dass er mit den beanstandeten Stellen in Baerbocks Buch nichts zu tun hat. „Meine Rolle bei der Entstehung des Buchs war die eines Geburtshelfers. So war es von Beginn an abgesprochen, und dabei ist es geblieben. An der Endfassung war ich nicht beteiligt“, begkräftigt er.

 

Die Vorwürfe gegen das Baerbock-Buch findet Ebmeyer „scheinheilig“: „Es ist kein Fachbuch, sondern eine Darlegung der Agenda, mit der die Kandidatin antritt, und ein Überblick zu ihrem Weg in die und in der Politik. Und über alle Demontageversuche sollte nicht vergessen werden, dass diese Kandidatin und ihre Partei die einzigen sind, die für den Klimaschutz, die dringlichste politische Aufgabe der nächsten Jahre, überhaupt einen Plan haben.“

 

Zur Person: Michael Ebmeyer, Jahrgang 1973, ist Schriftsteller (u. a. Romane „Plüsch“, „Der Neuling“ und „Landungen“), Übersetzer und Drehbuchautor („Ausgerechnet Sibirien“). Über die neue Rechte publiziert er vor allem bei Zeit Online („Freitext“). Ebmeyer schrieb für das jetzt-Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ und war von 2005 bis 2008 Kolumnist bei der Zeitschrift „Neon“.

 

Hintergrund: Der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber wirft der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vor, in ihrem Buch abgeschrieben zu haben – was die Grünen entschieden zurückweisen. In einem Blogbeitrag legt Weber Baerbock zur Last, einige Formulierungen aus dem Buch stammten nicht von ihr. „Und wenn man es genau nimmt, handelt es sich auch um mehrere Urheberrechtsverletzungen.“ Ein Grünen-Sprecher sagte dazu: „Das ist der Versuch von Rufmord.“ Baerbock hatte den auf Medienrecht spezialisierten Rechtsanwalt Christian Schertz eingeschaltet.

 

Auch der Ullstein-Verlag, bei dem das Buch erschienen war, verwahrte sich gegen die Vorwürfe. „Das Manuskript von Annalena Baerbocks Buch ist im Verlag sorgfältig lektoriert worden“, so der Verlag. „Wir können keine Urheberrechtsverletzung erkennen.“