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Bayerischer Journalistenverband wollte CMK-Chef ausschließen

In der Debatte um die angebliche Bespitzelung von Politikern gibt es neue Zweifel an der Seriosität der von "Bunte" beauftragten Agentur CMK.

Hamburg (ddp). In der Debatte um die angebliche Bespitzelung von Politikern gibt es neue Zweifel an der Seriosität der von "Bunte" beauftragten Agentur CMK. Der Bayerische Journalistenverband (BJV) wollte den Agenturchef Stefan Kiessling einem Bericht des Branchendienstes "Meedia" zufolge aus dem Verband werfen. "Wir planten im Jahr 2004 ein Ausschlussverfahren gegen Herrn Kiessling. Dem hat er sich dann durch seinen Umzug nach Berlin entzogen. Darüber, dass er weg war, waren wir außerordentlich froh", sagte die BJV-Geschäftsführerin Frauke Ancker zu "Meedia".

Kiessling sei für zahlreiche Paparazzi-Abschüsse im Raum München verantwortlich gewesen. "Meedia" schrieb, dass es laut BJV mit ihm und seiner Agentur immer wieder Ärger wegen angeblich unlauterer Methoden gegeben hatte. Unter anderem soll er auch ein Foto geschossen haben, das zur Scheidung von Uschi Glas und Bernd Tewaag führte. Anke Strohbach, die Frau mit der Tewaag abgelichtet wurde, soll daraufhin dem Bericht zufolge Strafanzeige gestellt haben. In der Branche sei die Rede davon, dass die Anzeige daran scheiterte, dass sie nicht zugestellt werden konnte.

Der "Stern" hatte in seinen vergangenen beiden Ausgaben über die angeblich unlauteren Methoden der in Berlin ansässigen Firma CMK berichtet, die im Auftrag der Illustrierten "Bunte" den früheren SPD-Chef Franz Müntefering, Linksparteichef Oskar Lafontaine und CSU-Chef Horst Seehofer beschattet hatte.

Zuletzt schrieb der "Stern", dass auch Ex-Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sowie Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff und der früheren baden-württembergischen Regierungschef Günther Oettinger (beide CDU) im Visier der Agentur waren. "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel hatte betont, nichts von unlauteren Methoden gewusst zu haben.

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