Vermischtes
Newsroom – Henning Kornfeld

Bertelsmann-Zahlen: Umsatz konstant, Ergebnis steigt um ein Viertel

Bertelsmann-Zahlen: Umsatz konstant, Ergebnis steigt um ein Viertel Bertelsmann-Chef Thomas Rabe (Foto: Bertelsmann)

Der Medienkonzern hat seinen Umsatz 2023 auf dem hohen Niveau des Vorjahres von rund 20 Milliarden Euro gehalten. Das Konzernergebnis stieg um ein gutes Viertel auf 1,3 Milliarden Euro. Was Unternehmensboss Thomas Rabe für die Zukunft erwartet.

Gütersloh – Bertelsmann hat 2023 den Umsatz trotz des Verkaufs des Callcenter-Betreibers Majorel im November und Einbußen bei der TV-Werbung konstant (-0,4 Prozent) bei 20 Milliarden Euro gehalten. Das ist auf Zuwächse im Buchverlags-, Musik- und Bildungsgeschäft zurückzuführen. Das Konzernergebnis lag zum neunten Mal in Folge oberhalb der Marke von einer Milliarde Euro. Dazu trug insbesondere der Gewinn aus dem Verkauf der Majorel-Anteile bei.

 

Das operative Ergebnis (Operating Ebitda adjusted) lag mit 3,1 Mrd. Euro ebenfalls auf dem Vorjahresniveau. Grund dafür ist das Bildungsgeschäft der Bertelsmann Education Group und das Dienstleistungsgeschäft der Arvato Group, durch das Bertelsmann ein Minus bei der RTL Group wettmachen konnte.

 

Bertelsmann sei 2023 bei seinen strategischen Wachstumsprioritäten (Bildung nationaler Media-Champions, globale Inhalte, globale Dienstleistungen, Bildung, Beteiligungen) gut vorangekommen, verkündete am Dienstag der Vorstandschef Thomas Rabe: „In den Jahren 2021 und 2022 musste Bertelsmann vier geplante Unternehmenstransaktionen absagen, drei wegen der ablehnenden Haltung der Wettbewerbsbehörden. Wir haben in der Folge gute alternative strategische Lösungen gefunden.“ Rabe verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf den geplanten Verkauf von RTL Nederland für 1,1 Milliarden Euro an DPG Media und den Kauf von zehn Verlagen durch Penguin Random House.

 

Wegen des Verkaufs von Majorel und des geplanten Verkaufs von RTL Nederland passt Bertelsmann laut Rabe die Umsatz- und Ergebnisziele für 2026 an. Der Medienkonzern rechnet fortan mit einem Konzernumsatz von rund 21 Milliarden Euro sowie einem operativen Ergebnis von rund 3,4 Milliarden Euro. Darin nicht enthalten seien mögliche Zuwächse aus sogenannte „Breakout“-Investitionen und dem Programm „Regional Boost“. Hinter diesen Begriffen verbergen sich zwei Investitionsschwerpunkte des Medienkonzerns: Bei „Breakout“ geht es um den Ausbau bestehender Geschäfte und die Erweiterung ihrer Wertschöpfungsketten durch das Zusammengehen mit anderen Unternehmen, etwa im Bildungsbereich. Unter „Regional Boost“ versteht Bertelsmann den Ausbau der Geschäfte in besonders vielversprechenden Regionen wie den USA, Brasilien, Mexiko und Indien.

 

Hintergrund:

Für Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe hat das Jahr 2026 eine besondere Bedeutung. Am Ende dieses Jahres läuft sein Vertrag mit dem Medienkonzern nach gut zwölf Jahren an der Unternehmensspitze aus. Rabe will sich dann anderen unternehmerischen Aufgaben als Unterstützer und Berater zuwenden.