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Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger über Nachrichtenkompetenz: „Da müssen wir besser werden“

Verein „Journalismus macht Schule“ will mit „Fakten gegen Hetze und Propaganda“ stärkere Nachrichtenkompetenz bei Jugendlichen schaffen. Mehr zur Tagung am Wochenende.

Berlin – Der Krieg in der Ukraine wirft bei vielen Schülerinnen und Schülern Fragen auf: Wo finde ich verlässliche Informationen über den Konflikt? Wie erkenne ich „FakeNews“ in meinem Insta-Feed? Und wie schütze ich mich gegen die ungefilterte Flut grausamer Bilder auf Tiktok? Das Beispiel Ukraine zeigt: Nachrichtenkompetenz ist für Schülerinnen und Schüler mindestens so wichtig wie Bio oder Mathe und gehört deshalb auf den Stundenplan.

 

Nur sind die Curricula schon voll und die Akkus vieler Lehrkräfte nach zwei Jahren Pandemie ziemlich leer. Deshalb forderte Jörg Sadrozinski, erster Vorsitzender des neugegründeten Vereins „Journalismus macht Schule“ auf der gleichnamigen Konferenz am Freitag in Berlin: „Mit der Vermittlung von Nachrichtenkompetenz dürfen wir die Schulen und Lehrkräfte nicht alleine lassen!“

 

Auf der zweitägigen Veranstaltung diskutierten am 1. und 2. April 2022 deshalb rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sich die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz mittelfristig in den Lehrplänen verankern lässt und welche praktischen Möglichkeiten zur Umsetzung im Unterricht es heute schon gibt.

 

Neben der Propaganda im Ukraine-Krieg und den Einschränkungen der Pressefreiheit in Russland sind auch der Aufstieg des weltweiten Populismus und die hiesige Querdenkerszene eindringliche Beispiele dafür, wie wichtig kritische Mediennutzung für eine demokratische Gesellschaft ist. „Der kompetente Umgang mit Medien kann nicht früh genug zum Gegenstand von Bildung werden. Deutschland liegt, was digitale Kompetenzen anbelangt, bisher nur im Mittelfeld. Da müssen wir also noch besser werden“, sagte Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, in einem Video-Interview auf der Konferenz.

 

Zentrales Anliegen der Konferenz ist es deshalb, Journalisten, Lehrkräfte, andere Akteure aus dem Bildungsbereich sowie Politiker zusammenzubringen, um die Vielfalt der bereits bestehenden Angebote zur Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in der Schule erstmals gebündelt einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.

 

In den rund 30 Workshops und Panels ging es unter anderem um journalistische Recherchemethoden, spielerische Annäherungen an das Thema „FakeNews“, die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen oder auch das Angebot für Lehrkräfte, Journalisten in ihre Klasse einzuladen. Aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine wurden auch spezielle Unterrichtseinheiten zum Krieg vorgestellt, auf die Lehrkräfte kostenlos zurückgreifen können.

 

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