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AFP

Britisches Fernsehen zeigt Bilder über Folter in Syrien

In dem von Channel 4 ausgestrahlten Film waren bandagierte Patienten zu sehen, die an den Knöcheln an Krankenhausbetten gekettet waren, während sich in der Nähe eine Peitsche und ein Stromkabel befanden.

 

 

London (AFP) - Ein britischer Fernsehsender hat am Montag Bilder gezeigt, auf denen seinen Angaben zufolge Patienten im Militärhospital der syrischen Stadt Homs gefoltert werden. In dem von Channel 4 ausgestrahlten Film waren bandagierte Patienten zu sehen, die an den Knöcheln an Krankenhausbetten gekettet waren, während sich in der Nähe eine Peitsche und ein Stromkabel befanden.

Die Brust eines Mannes mit verbundenen Augen wies horizontale rote Streifen auf, die nach Aussage eines vom Sender interviewten Gerichtsmediziners von Peitschenhieben zu stammen schienen. Laut Channel 4 wurden die Bilder in den vergangenen drei Monaten von einem medizinischen Mitarbeiter in dem Krankenhaus aufgenommen und von einem französischen Journalisten aus Syrien herausgeschmuggelt.

Eine unabhängige Untersuchung der Authentizität der Aufnahmen war dem Sender zufolge nicht möglich. In dem Video sagt der medizinische Mitarbeiter, er habe Fälle von Folter durch Peitschen, Stockschläge und Elektroschocks gesehen. Einigen Patienten seien die Beine gebrochen, anderen die Köpfe gegen die Wand geschlagen worden. Operiert werde ohne Betäubungsmittel, und den Patienten werde Wasser verweigert. Die syrische Armee hatte das Stadtviertel Baba Amr in der Rebellenhochburg Homs fast vier Wochen lang unter Beschuss genommen und am vergangenen Donnerstag schließlich eingenommen. Das Rote Kreuz verhandelte mit den syrischen Behörden am Dienstag den vierten Tag in Folge über Möglichkeiten, Verletzte und Hilfsbedürftige in Baba Amr zu versorgen.