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Bushido spaltet Bambi-Gala - Preis an Helmut Schmidt

Der SPD-Politiker wurde mit minutenlangem stehendem Applaus empfangen. Das Publikum hatte zurückhaltend reagiert, als Bushido auf die Bühne kam.

Wiesbaden (dpa) - Rüpel-Rapper Bushido hat nach der Verleihung des Medienpreises Bambi die Kritik an ihm zurückgewiesen. "Die negative Hysterie hat mich überrascht", sagte der Musiker nach der Bambi-Gala in der Nacht zum Freitag in Wiesbaden. "Ich dachte, die Zeit ist vorbei." Er rief seine Kritiker dazu auf, sachlich mit ihm umzugehen. "Lasst uns nach vorne blicken." Er sei zum Dialog bereit. Bushido hatte bei der Verleihung des Medienpreises in Wiesbaden einen Bambi in der Kategorie "Integration" erhalten.

Das Publikum hatte zurückhaltend reagiert, als Bushido auf die Bühne kam. Zuvor hatte Peter Plate von der ebenfalls ausgezeichneten Band Rosenstolz den Preis für Bushido offen kritisiert. Es sei nicht korrekt, jemanden zu ehren, der frauenfeindliche und menschenverachtende Texte schreibe. Auch Politiker wie die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hatten sich im Vorfeld der Gala kritisch zum Bushido-Bambi geäußert.

Einer der Höhepunkte der Gala war die Vergabe des "Milenium-Bambi" an Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (92). Der SPD-Politiker wurde mit minutenlangem stehendem Applaus empfangen. Schmidt rief dazu auf, die friedliche Zusammenarbeit der Nationen zu pflegen. "Dies bleibt der entscheidend wichtige Teil aller unserer Pflichten", sagte der Alt-Kanzler staatstragend. Deutschland sei heute stabiler als je zuvor. Die Krise der Europäischen Union (EU) müsse mit Geduld gelöst werden.

Weitere Preisträger waren unter anderem Pop-Ikone Lady Gaga, Teenie-Star Justin Bieber, TV-Urgestein Thomas Gottschalk, Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow sowie die Schauspielerin Ruth-Maria Kubitschek.

Bambi ist nach Angaben der Organisatoren der älteste deutsche Medienpreis. Der Burda-Verlag ("Bunte", "Focus") verleiht die Rehkitz-Trophäe Bambi jährlich seit 1948.