Vermischtes
Newsroom – Marc Bartl

Digitalklima-Check: Welche Regionalmedien über Digitalisierung berichten

Eine neue Auswertung von Media Tenor zeigt, welche der 26 untersuchten Regionalzeitungen in Deutschland die Chancen und Risiken der Digitalisierung am stärksten in ihren Artikeln, Reportagen und Interviews thematisieren – und wo Wissenschaftler besonders häufig zu Wort kommen.

Berlin – Die Zahl der im zweiten Quartal veröffentlichten Beiträge mit Digitalisierungsthemen im Titel unterscheidet sich erheblich im Vergleich der 26 Regionalmedien: Die „WAZ“, die „Westfälische Rundschau“ (beide Funke) und die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Bauer), knapp gefolgt vom „Weser-Kurier“, brachten ihren Leserinnen und Lesern die meisten Informationen. Die „Kieler Nachrichten“, die „Saarbrücker Zeitung“ und die „Nürnberger Nachrichten“ berichteten vergleichsweise selten.

 

Im Mittelpunkt der Artikel, Reportagen und Interviews stehen Digital-Technologien wie Künstliche Intelligenz, gefolgt von Lebensfeldern wie Wirtschaft und Beruf sowie Sicherheit. Deutlich seltener geht es um Fragen von Verkehr und Mobilität, Geld und Vorsorge oder Wohnen. Freizeit, Unterhaltung, Sport und Gesundheitsthemen liegen im Mittelfeld.

 

Insgesamt zeichnen die Regionaltitel ein eher positives Bild der Digitalisierung. Besonders trifft das für die Lebensbereiche Wohnen, Ausbildung und Schule sowie Gesundheit zu. Mehr um die Schattenseiten geht es dagegen in den Bereichen Sicherheit (z. B. Datenschutz), Geld/Finanzen (z. B. Phishing, Risiken von Cyberwährungen) und Freizeit (etwa Suchtverhalten). „Gerade im Bereich Gesundheit und Medizin ist noch viel Luft für die weitere Berichterstattung zur Digitalisierung“, so Roland Schatz, Gründer und Chef von Media Tenor. Ihn wundert zudem, dass Infrastrukturfragen eher selten im Fokus stehen.

 

Bei „Ostsee-Zeitung“, „Passauer Neue Presse“ und den „Nürnberger Nachrichten“ geht es vor allem um die Chancen der Digitalisierung. Auch die „Braunschweiger Zeitung“ hebt die positiven Seiten hervor. Deutlich kritischer waren dagegen „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Magdeburger Volksstimme“, „Lausitzer Rundschau“ oder die „Kieler Nachrichten“. Sie nahmen vor allem die Risiken ins Visier.

 

Die Digitalisierung hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Chancen und Risiken sind nicht immer offensichtlich. Media Tenor hat daher auch erhoben, welche Medien in besonderer Weise Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einbezogen haben. Hier sticht der „Tagesspiegel“ hervor, gefolgt von der „Märkischen Allgemeinen Potsdamer Tageszeitung“ und der „Westfälischen Rundschau“. Über alle untersuchten Kriterien hinweg wurde ein Digitalklimaindex gebildet. Dabei schnitten „Tagesspiegel“, „Westfälische Rundschau“ und „WAZ“ am besten ab.

 

Für Alexander Adler, Bereichsleiter Kommunikation bei der Deutschen Glasfaser, bildet die Studie den Auftakt zu einer Reihe von Veröffentlichungen in den kommenden Wochen: „Wir haben erfragt, wie die Menschen in Deutschland insgesamt und in 30 Regionen die Digitalisierung in ihren wichtigsten Lebensbereichen wahrnehmen, über welche Digitalkompetenz sie verfügen und wo sie Chancen und Risiken sehen. Die Informationen im Digitalklimaindex wurden für Deutschland in dieser Form noch nicht erhoben und sie werden in den kommenden Wochen Ausgangspunkt für interessante Veröffentlichungen mit Nutzwert für die Leserinnen und Leser werden.“

 

Hintergrund
Für den neuen Digitalklimaindex von Deutsche Glasfaser durch Media Tenor wurden 2.150 Artikel mit 9.631 Darstellungen verschiedener Protagonisten ausgewertet.