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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

Ein Jahr nach Festnahme: Autokorso und Lesung für Deniz Yücel

Deniz Yücel sitzt seit einem Jahr in der Türkei in Haft − ohne Anklage. Promis und Freunde gehen für den Reporter auf die Straße.

Berlin (dpa) − Ein Jahr nach der Festnahme des Journalisten Deniz Yücel («Die Welt») wenden sich Freunde und Prominente in Berlin für seine Freilassung aus türkischer Haft an die Öffentlichkeit. Geplant sei am kommenden Mittwoch (14. Februar) ein Autokorso sowie eine Lesung mit Texten von Yücel durch Herbert Grönemeyer, Hanna Schygulla, Anne Will, Mark Waschke und Gustav Seibt, teilte der Freundeskreis #FreeDeniz mit. 


Gegen den deutsch-türkischen Journalisten, der seit dem 14. Februar 2017 in Istanbul unter dem Vorwurf der „Terrorpropaganda“ und „Volksverhetzung“ in Haft sitzt, sei bis heute keine Anklage erhoben worden. Es gebe nur einen Grund, Leute wie Deniz wegzusperren: „Man will sie zwingen, endlich die Klappe zu halten“, schreibt die „taz“-Redakteurin und langjährige Freundin Doris Akrap im Vorwort zu Yücels neuem Buch „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“ (Edition Nautilus) mit Texten des Journalisten.

 

Der „Korso der Herzen“ soll am Festsaal Kreuzberg starten und auch dort enden, anschließen ist am Ort die Lesung geplant.

 

In einem schriftlich geführten Interview der Deutschen Presse-Agentur hatte Yücel erklärt, für seine Freilassung lehne er „schmutzige Deals“ ab. Er wolle seine Freiheit nicht „mit Panzergeschäften von Rheinmetall oder dem Treiben irgendwelcher anderen Waffenbrüder befleckt wissen“. Auch wolle er keinen etwaigen Austausch mit Anhängern der Gülen-Bewegung, nach denen die Türkei fahndet.