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Emilia Smechowski, Sascha Chaimowicz: „Einhelligkeit ist Gift für eine Redaktion“

Emilia Smechowski, Sascha Chaimowicz: „Einhelligkeit ist Gift für eine Redaktion“ Emilia Smechowski, Sascha Chaimowicz (Foto: Maximilian Virgili)

Die Doppelspitze des „Zeit-Magazins“, Emilia Smechowski und Sascha Chaimowicz, erklärt im „medium magazin“, wie die Balance zwischen langsamer Recherche und schnellen Geschichten gelingen kann.

Hamburg – Die Doppelspitze des „Zeit-Magazins“, Emilia Smechowski und Sascha Chaimowicz, erklären im „medium magazin“-Interview mit Rupert Sommer Einblicke in ihre ungewöhnliche Arbeitsdynamik. Die Doppelspitze betont dabei die Abwesenheit einer klaren Aufgabenteilung, um maximale Flexibilität und Effizienz in ihrem über 30-köpfigen Team zu gewährleisten. Diese Arbeitsphilosophie basiere auf Vertrauen, Vielfalt und konstruktiver Kritik, was ihre gemeinsame Führung zu einer Erfolgsgeschichte macht.

 

Vielfältige Führung ohne klare Rollenverteilung

Emilia Smechowski, vormals Stellvertreterin, beschreibt die Veränderungen in ihrer Rolle als Chefredakteurin in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Sascha Chaimowicz. Eine klare Aufgabenteilung gibt es bewusst nicht. Mit einem Team, das Redaktion, Grafik, Foto, Design, Mode und Assistenz umfasst, betonen die Chefredakteure die Notwendigkeit, dass beide jederzeit alles übernehmen können, um effizient arbeiten zu können. Unabhängig von politischen Differenzen streben sie an, sich gegenseitig vollständig vertreten zu können.

 

Vielfalt und Kontroverse als journalistisches Prinzip

Die beiden Chefredakteure betonen die Bedeutung von Vielfalt und kontroversen Diskussionen in ihrer Redaktion. Mit über 30 Mitarbeitern wollen sie sicherstellen, dass unterschiedliche Perspektiven und Meinungen Raum finden. Auch politisch unterschiedliche Ansichten zwischen ihnen sehen sie als Bereicherung für ihre Arbeit. Ihr Prinzip lautet: Einhelligkeit ist Gift für eine Redaktion. Die Förderung von Gegenpositionen, wie bei der Entscheidung des höchsten US-Gerichts zur Abschaffung des Rechts auf Abtreibung, ist für sie ein Beispiel dafür, wie ihre Redaktion kontroversen Diskussionen offen gegenübersteht.

 

Die Herausforderung der Arbeitsorganisation und Zukunftsausblick

Smechowski und Chaimowicz erklären, dass persönliche Treffen und Präsenz in der Redaktion auch nach der Pandemie essenziell sind. Sie sind überzeugt, dass durch persönlichen Austausch und spontane Diskussionen am Arbeitsplatz die Kreativität besser gefördert wird. In Bezug auf die Planung von Magazininhalten betonen sie die Balance zwischen langsamer Recherche und schnellen Geschichten. Trotz „paradiesischer Arbeitsumstände und einer kreativen Umgebung“ geben sie Einblick in ihre offene Fehlerkultur und die kontinuierliche Suche nach Verbesserung.

 

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