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dpa

„F.A.Z.“ zieht Korrespondenten aus Russland ab

Von wo aus Katharina Wagner und Friedrich Schmidt künftig arbeiten, ist noch nicht festgelegt.

Frankfurt/Main (dpa) − Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat ihre zwei eigenen Korrespondenten aus Russland abgezogen. Hintergrund ist die Gesetzesänderung, die das russische Parlament verabschiedet hat. Mit dieser kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit hohen Geldbußen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden.

 

„Ausländische Presseagenturen, Sender und Zeitungen baten daher ihre Korrespondenten und Reporter, Moskau fürs Erste zu verlassen. Dazu hat sich auch die „F.A.Z.“ entschlossen“, schrieb Herausgeber Berthold Kohler in einem Kommentar, der am Montag online veröffentlicht wurde.

Am Dienstag teilte eine „F.A.Z.“-Pressesprecherin mit, von wo aus Katharina Wagner und Friedrich Schmidt künftig arbeiten, sei noch nicht festgelegt.

 

Zuvor hatten bereits ARD und ZDF die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios vorerst ausgesetzt. Auch Deutschlandradio, CNN, Bloomberg, die BBC und andere Medien hatten ihre Arbeit in dem Land ganz oder teilweise eingestellt.

 

„Das Putin-Regime schafft mit seinen Zensurgesetzen, die gegen die russische Verfassung verstoßen, die letzten Reste der Pressefreiheit in Russland ab“, heißt es in Kohlers Kommentar weiter. „Auch unsere Korrespondenten werden weiter nach bestem Wissen und Gewissen über Russland berichten − von einem Ort aus, an dem sie frei sprechen und schreiben können, ohne dass ihnen Lagerhaft droht. Immer noch gilt: Nirgendwo würden sie das lieber tun als in Moskau.»