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"Frontal 21": Politiker der Union zur Zurückhaltung gemahnt

"Der Spiegel" hatte berichtet, dass der ZDF-Programmausschuss die Chefredaktion von "Frontal 21" ermahnt hatte. Angeblich sei die Berichterstattung nicht ausgewogen.

Berlin (dapd). Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert die Einmischungsversuche von Unionspolitikern in die Programminhalte der ZDF-Sendung "Frontal 21". Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken forderte am Dienstag in Berlin die CDU/CSU-Mitglieder in ZDF-Gremien auf, sich nicht in die journalistische Arbeit von Sendungen und deren Redaktionen einzumischen.

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, dass der ZDF-Programmausschuss die Chefredaktion von "Frontal 21" ermahnt hatte. Angeblich sei die Berichterstattung nicht ausgewogen. Die ZDF-Chefredaktion hatte diesen Vorwurf zurückgewiesen.

Konken sagte, Hofberichterstattung im Sinne der Bundesregierung vertrage sich nicht mit kritischem Fernsehjournalismus, wie ihn "Frontal 21" pflege. "Der aktuelle Fall unterstreicht die Notwendigkeit, den Einfluss der Politik auf das Zweite Deutsche Fernsehen zurückzudrängen. Das geht nur, wenn es künftig weniger Sitze für Politiker in ZDF-Gremien gibt."

In dem ZDF-Gremium sitzen mehrheitlich Politiker der Union, unter ihnen die Generalsekretäre Alexander Dobrindt (CSU) und Hermann Gröhe (CDU) sowie Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU). Dobrindt hatte am Wochenende auf dapd-Anfrage keine Stellungnahme abgeben wollen. Ein Sprecher verwies darauf, dass es sich um eine interne Sitzung gehandelt habe.<