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Generaldirektor des Tschechischen Fernsehens abgesetzt: Jan Souček muss Posten räumen

Ausschlaggebend waren mehrere Verstöße gegen das Mediengesetz sowie anhaltende Kontroversen um sein Verhalten im Amt.

Prag – Gestern, 7. Mai 2025, wurde Jan Souček, der Generaldirektor des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens (Česká televize, ČT), vom Fernsehrat seines Amtes enthoben. Die Entscheidung erfolgte aufgrund mehrfacher Verstöße gegen das Mediengesetz, wie das Aufsichtsgremium bekannt gab. Souček war seit Oktober 2023 im Amt und hatte zuvor das Brünner Studio von ČT geleitet.

 

Während seiner Amtszeit geriet Souček mehrfach in die Kritik. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, Finanzdokumente unzureichend offenzulegen und unangemessen mit öffentlichen Mitteln umzugehen. Zudem sorgten umstrittene öffentliche Äußerungen für Unmut. In einem Interview verglich er sich mit der hingerichteten Widerstandskämpferin Milada Horáková, eine Aussage, die er später als „albern“ bezeichnete. Darüber hinaus berichtete Souček von angeblichen Erpressungsversuchen durch Mitglieder des Fernsehrats, die ihn unter Druck gesetzt hätten, was die Spannungen innerhalb des Senders weiter verschärfte

 

Die Abberufung Součeks markiert einen weiteren Höhepunkt in der anhaltenden Führungskrise bei ČT. Bereits in der Vergangenheit hatte der Sender mit instabilen Leitungsstrukturen und politischem Einfluss zu kämpfen. Die Suche nach einem neuen Generaldirektor wird nun vom Fernsehrat eingeleitet, wobei Beobachter eine transparente und gesetzeskonforme Auswahl fordern, um das Vertrauen in die öffentlich-rechtliche Institution wiederherzustellen.